Selvatico

Eckdaten

Von Mte. Carasso nach Sementina

 

Marschzeit 3h

 

Strecke 7.1 km     auf 658 m       ab 653 m

 

Karte/n 1:50'000 276T

 

Anforderung:

Route

Von Monte Carasso, heute fast ein Aussenquartier Bellinzonas jenseits von Ticino und Autobahn, fährt eine Seilbahn hinauf auf über 1300 Meter nach Mornera. Wer sich die erste Stunde dieser wunderschönen Wanderung ersparen möchte, weil der Weg ziemlich stotzig aufwärts führt, lässt sich bis zur Zwischenstation Carzútt hochfahren.

 

Ich starte hingegen bei der Bushaltestelle nahe des alten Klosters und steige dann ab dem Quartier Urenn an Reben vorbei bergwärts. Der Weg bietet viel Abwechslung und einen immer umfassenderen Blick auf das Tal des Ticino und die Stadt Bellinzona. Nach mehreren Unterquerungen der Seilbahn-Seile erreiche ich die erwähnte Zwischenstation Carzútt. Sie dient den Einrichtungen des Hotels Curzútt, das von einer Stiftung gerettet wurde, zusammen mit der Kirche San Bernardo etwas weiter westlich.

 

Der Weg zieht weiter aufwärts durch den ausgedehnten Wald und erreicht seinen Höhepunkt in einer heute wasserlosen Rinne, die steil hinab zur Sementina strebt. Quer durch den felsigen Steilhang geht’s nun abwärts zur Hängebrücke, welche 2015 eingeweiht wurde. Sie ist 270m lang und überquert das 600m tiefe Tobel des rauschenden Bachs.

 

Auf der gegenüberliegenden Seite führt mich ein gut gepflegter Pfad wiederum hoch oberhalb der Felsen über die Monti della Costa und senkt sich dann in wildem Zickzack und vielen Schlenkern talwärts.

 

Nach der Lichtung Ramoli, welche neben ein paar Rustici auch eine Parzelle mit den typischen Tessinertrauben beherbergt, treffe ich auf Reste einer historischen Befestigungsanlage mit Türmen und wehrhaften Mauern. Hier tritt die wilde Sementina hinaus in die Ebene. Sie wurde nach etlichen Überschwemmungen gezähmt und weiss sich nun offenbar zu benehmen. Jedenfalls heute!

 

Bei den imposanten Industriebauten jenseits der Hauptstrasse finde ich eine Bushaltestelle, aber bevor ich mich von dieser eindrücklichen Gegend verabschiede, stille ich meinen Hunger in einem zahlreichen Restaurants an der Via Locarno.

 

Fond. Curzútt - San Bernardo

Um den ursprünglichen Charakter der Siedlung Curzútt, die zu Monte Carasso gehört, zu erhalten und ihm neues Leben im 21. Jahrhundert zu schenken, wurde 1998 die Fondatione, die Stiftung, Curzútt - San Bernardo gegründet. Viele Fachleute konnten engagiert werden, um die unterschiedlichsten Projekte zu verwirklichen, den Bau der Brücke nach tibetischem Vorbild, der Restaurierung der Jugendherberge, dem Bau der Seilbahn zur Erschliessung des Dörfchens und später auch noch der Kirche San Barnárd als Teil der Denkmäler von nationaler Bedeutung. Das Leitmotiv der Fonadatzione lautet: Wer die Vergangenheit besser kennt, trägt eher Sorge zur Gegenwart.

 

Das Restaurant und die Herberge Curzútt stehen in den Hügeln von Monte Carasso und bilden einen kleinen, historisch überaus wertvollen, Komplex bestehend aus steinernen Rustici, welche dank der Spenden renoviert werden konnten. Die moderne Seilbahn erübrigte den Bau einer teueren Strasse, welche die gesamte Bergflanke entstellt hätte. Sie führt in nur 5 Minuten von Monte Carasso herauf und bedient auch das höher gelegene Mornera.

 

Umgeben ist ist dieses Kleinod von Kastanienbäumen und Wiesen. Für die kleinen Gäste steht ein Spielplatz bereit. Die Küche des Restaurants bietet saisonale Gerichte an, für welche vorwiegend lokale Produkte verwendet werden.

 

Ungefähr 400 Meter westlich steht, ebenfalls abseits der Strassen, die lange kaum bekannte Kirche San Barnárd mit sorgfältig restaurierten Fresken. Von den umliegenden Weilern sind nur noch Mauerreste übrig geblieben. Bis vor über 200 Jahren waren diese Häuser noch ganzjährig bewohnt.

 

Eine knappe Stunde weiter talweinwärts überspannt die 130 Meter hohe Hängebrücke die Schlucht der Sementina. Ihr Boden besteht aus wetterbeständigem Lärchenholz und erlaubt ein gefahrloses Begehen.

 

Routenprofil

Historische Perlen frisch aufpoliert
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Das Wetter auf der Route