Ausserberg

Eckdaten

Von Eggen (Eggerberg) nach St. German

 

Marschzeit 2h

 

Strecke 9.7 km     auf 192 m       ab 458 m

 

Karte/n 1:50'000 274T

 

Anforderung:

Route

Die Lötschberg-Südrampe war einmal die Schulreiseroute schlechthin. Seit jedoch die Züge erst  bei St. German wieder das Tageslicht erblicken, hat auch sie an Bedeutung verloren. Für mich ist der Weg entlang der Geleise aber noch attraktiver, weil ruhiger, geworden.

 

Ich fahre mit dem Postbus nach Eggen, etwas oberhalb Eggerberg und folge dem Wanderweg über den Teiffe Bach ins tief eingeschnittene Tal der Balts. Die alte Lötschberglinie verläuft hier in einem Tunnel.

 

Auf der anderen Seite des Tobels wandere ich wieder südwärts einer Suon entlang und zweige bei dem nicht zu übersehenden Steinkreuz auf den oberen Weg. Dann ziehe etwa 50 Meter höher als die Bahntrasse über Bieltini an einem weiteren Wegkreuz vorbei gegen Ausserberg.

 

Matten und Felspartien wechseln sich ab, und einige Waldparzellen spenden mir willkommenen Schatten, denn die Sonne heizt den Hang spürbar auf. Im Weiler Bord treffe ich auf die typischen Walliserhäuser und eine schmucke Kapelle, bevor ich die ersten Gebäude des weit verstreuten Ausserberg erblicke. Unterhalb des alten Dorfkerns gelange ich zum langgestreckten Bahnhof und unterquere die Geleise auf der Hauptstrasse, die ich aber sogleich wieder verlasse.

 

Etwas unterhalb des Weges treffe ich auf die ersten Reben auf knapp 900müM. Hier gedeihen wohl speziell angepasste Trauben. Noch weiter unten verschwindet die neue Bahnlinie im Berg. Sie wird ihn erst bei Frutigen wieder verlassen.

 

Ab Chalchofe, wo früher Kalk gebrannt wurde, um Zement herzustellen, beschreibt der Wanderweg einige wilde Schlenker und senkt sich immer weiter talwärts. Bevor ich mein Ziel erreiche, muss ich allerdings noch das Tobel des Maachibachs durchqueren, der sein Wasser vom Wiwannihorn zur Rotten trägt. So heisst die Rhône im deutschsprachigen Teil des Wallis.

 

Fast unvermittelt befinde ich mich hier von ausgedehnten Rebhängen umgeben, und in etlichen Häusern könnte ich in gemütlich eingerichteten Kellern nach Herzenslust degustieren, bis mich am Ende der Hauptstrasse das Postauto wieder abholt.

 

Dorf Ausserberg

Die typische Weilersiedlung liegt auf etwa 1000müM an der alten

Lötschberg-Bahnlinie im deutschsprachigen Oberwallis. Das 3000m hohe Wiwannihorn ist das geografische Wahrzeichen der Gemeinde, die vom Baltschiedertal und vom Bietschtal begrenzt wird.

 

Verschiedene winzige Dörfer und Gebäudegruppen bilden diese Siedlung und bewirtschaften die dazwischen liegenden kleinen Produktionsparzellen. Die Überbauung dieser Freiflächen ändert das gesamte Erscheinungsbild immer mehr und verdrängen die reinen Landwirtschaftsbetriebe, von denen nur noch zwei existieren. Die übrige Bevölkerung verdient sich ihren Lebensunterhalt in der Dienstleistungsbranche und im Tourismus.

 

Am Anfang des 20. Jhds. drängten der Kanton Bern und Frankreich auf einer direkten Verkehrsverbindung durch die Berner Alpen nach Italien. Der Berner Grosse Rat beschloss im Jahre 1906 den Bau einer Bahnlinie durch den Lötschberg. Die einzig zu diesem Zweck gegründete BLS begann noch im gleichen Herbst zusammen mit einem französischen Konsortium mit den Bauarbeiten. Für die Verwirklichung dieses gigantischen Projekts waren viele infrastrukturelle Grundlagen zu schaffen, die der ansässigen Bevölkerung ebenso zugute kamen, und während der Bauzeit fanden viele Einheimischen lukrative Arbeitsplätze. Die BLS war folglich verantwortlich für den Wandel des Bergdorfes zur Konsumwirtschaft.

 

Ausserberg ist heute in steigendem Masse attraktiv dank seiner gut erhaltenen Natur. Zudem locken die vielen historischen Suonen Manera, Niwärch, Undra und Mittla unzählige Touristen, die auf den gut ausgebauten Wanderwegen diese eindrücklichen Kunstwerke bewandern und bewundern können. Diese Tatsache war nicht zuletzt dafür verantwortlich, dass die UNESCO die Jungfrau-Aletsch-Region, zu der auch Ausserberg gehört, im Dezember 2011 zum Weltnaturerbe erklärt hat. Die Folge davon sind unter anderem auch die über 60km Wanderwege.

 

Heute zählt die 15qkm grosse Gemeinde Ausserberg knappe 700 Einwohner.

 

Routenprofil

Gemütliche Wanderung an der Lötschberg-Südrampe
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route