Chaschtebiel

Eckdaten

Von Biel (VS) nach Bellwald

 

Marschzeit 3h

 

Strecke 8.4 km     auf 569 m       ab 296 m

 

Karte/n 1:50'000 265T

 

Anforderung:

Route

Die Menschen in der Region sind sehr stark im Katholizismus verwurzelt. Wir treffen auch auf dieser Wanderung auf viele Kirchen und Kapellen. Vermutlich war das Leben in diesen äusserst schroffen Tälern wirklich hart und entbehrungsreich, dass man es ohne Unterstützung oder Zuspruch von oben kaum bewältigen konnte.

 

Ich starte in Biel auf dem Schwemmkegel des Walibachs und steige in beinahe westlicher Richtung durch das Dorf hinauf. Entlang der soliden Schutzverbauung zu beiden Seiten des Baches, die auch das Nachbardorf Selkingen vor den Naturgewalten schützen sollen, erreiche ich die Brücke, um auf die andere Seite zu gelangen. Eine Kapelle auf dem Geländerücken soll ebenfalls vor dem Schlimmsten bewahren - oder an ein Unglück erinnern?

 

Langsam steigt der Weg über die Pfaffmatte zum Hilperschbach. Zum Schutz vor seinem Wasser und winterlichen Lawinen wurden sowohl die Strasse als auch die Bahnlinie in schützende Tunnels gelegt. Schliesslich sind dies die Lebensadern der Bevölkerung im Tal. Auf der gegenüberliegenden Seite erwartet mich an der ersten Kehre der Strasse das Restaurant Castle beim Chaschtebiel mit einem schmackhaften Zmittag.

 

Über weitere Schleifen gewinne ich an Höhe und lasse den Blick schweifen über das Tal, in dem sich die junge Rhône schlängelt. Jenseits des Wilerbachs liegt der Weiler Wiler mit einer weiteren Kapelle. Ein satter Aufstieg führt zur tiefen Kerbe, die der Schwarze Brunne gegraben hat. Der Weg überquert das Hindernis in einer engen Schleife und steigt dann weiter in eiene langgezogene Waldlichtung und trifft bei der Nessuschlüecht auf die Appollonia-Kapelle. Hat vielleicht ein schlimmes Ereignis die Menschen im 17. Jrhd. dazu bewogen, in dieser Einsamkeit ein Gotteshaus zu bauen? Es steht etwas abseits des Weges, aber ich nehme mir die Zeit, ihr einen kurzen Besuch abzustatten.

 

Durch lockeren Baumbestand nähere ich mich den verstreuten Ferienhäusern von Bellwald und dem grossen Parkplatz beim Sessellift. Ein paar hundert Meter weiter unten finde ich die Station der Kabinenbahn nach Fürgangen hinunter.

 

Dorf Bellwald

Die typische Weilersiedlung liegt auf etwa 1000müM an der alten

Lötschberg-Bahnlinie im deutschsprachigen Oberwallis. Das 3000m hohe Wiwannihorn ist das geografische Wahrzeichen der Gemeinde, die vom Baltschiedertal und vom Bietschtal begrenzt wird.

 

Verschiedene winzige Dörfer und Gebäudegruppen bilden diese Siedlung und bewirtschaften die dazwischen liegenden kleinen Produktionsparzellen. Die Überbauung dieser Freiflächen ändert das gesamte Erscheinungsbild immer mehr und verdrängen die reinen Landwirtschaftsbetriebe, von denen nur noch zwei existieren. Die übrige Bevölkerung verdient sich ihren Lebensunterhalt in der Dienstleistungsbranche und im Tourismus.

 

Am Anfang des 20. Jhds. drängten der Kanton Bern und Frankreich auf einer direkten Verkehrsverbindung durch die Berner Alpen nach Italien. Der Berner Grosse Rat beschloss im Jahre 1906 den Bau einer Bahnlinie durch den Lötschberg. Die einzig zu diesem Zweck gegründete BLS begann noch im gleichen Herbst zusammen mit einem französischen Konsortium mit den Bauarbeiten. Für die Verwirklichung dieses gigantischen Projekts waren viele infrastrukturelle Grundlagen zu schaffen, die der ansässigen Bevölkerung ebenso zugute kamen, und während der Bauzeit fanden viele Einheimischen lukrative Arbeitsplätze. Die BLS war folglich verantwortlich für den Wandel des Bergdorfes zur Konsumwirtschaft.

 

Ausserberg ist heute in steigendem Masse attraktiv dank seiner gut erhaltenen Natur. Zudem locken die vielen historischen Suonen Manera, Niwärch, Undra und Mittla unzählige Touristen, die auf den gut ausgebauten Wanderwegen diese eindrücklichen Kunstwerke bewandern und bewundern können. Diese Tatsache war nicht zuletzt dafür verantwortlich, dass die UNESCO die Jungfrau-Aletsch-Region, zu der auch Ausserberg gehört, im Dezember 2011 zum Weltnaturerbe erklärt hat. Die Folge davon sind unter anderem auch die über 60km Wanderwege.

 

Heute zählt die 15qkm grosse Gemeinde Ausserberg knappe 700 Einwohner.

 

Routenprofil

Touristisch bestens erschlossenes Tal
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route