Massa

Eckdaten

Von Blatten nach Ried-Mörel

 

Marschzeit 3h

 

Strecke 8.1 km     auf 417 m       ab 553 m

 

Karte/n 1:50'000 264T / 274T

 

Achtung: Das gesamte Waldbrandgebiet ob der Ortschaft Bitch bis 31. März 2025 komplett gesperrt!

 

Anforderung: Schwindelfreiheit

Route

Die Massaschlucht ist wohl schweizweit bekannt, nicht erst seit dem wunderbar angelegten Wanderweg, auf dem man fast gefahrlos dieses Naturschauspiel durchwandern kann. Das Schmelzwasser des Aletschgletschers hat sich während Jahrtausenden tief in die Felsen eingegraben und einen Ort von urtümlicher Wildheit geschaffen.

 

Bei der Talstation der Belalpbahn verlasse ich den Bus nach einer erlebnisreichen Fahrt und folge den gelben Wegweisern Richtung Gibidum. Der Weg führt über den Rücken zwischen Blattner- und Massaschlucht und kommt dort als rot-weiss-roter Bergweg unterhalb der stattlichen Staumauer zu einer soliden Brücke.

 

Auf der östlichen Seite zieht der Weg nun parallel zum Wasserlauf durch die Trümmer eines früheren Bergsturzes bei Gragg nach Süden. Von hier verliefen einst hölzerne Suonen, die unter Lebensgefahr an den Felswänden aufgehängt wurden und Wasser für Mensch und Natur zu den Dörfern führten.

 

An der engsten Stelle wurden für den Wanderweg sogar Tunnels in den Stein gehauen. Die gegenüberliegende Talflanke scheint zum Greifen nahe und wirkt äusserst bedrohlich. Aber ich gelange gut erhalten hinaus in den Wald  und schwenke hinüber zur Schaaftole.

 

Wenig später kreuze ich den gelb markierten Weg, der von Wasen herauf führt und dann gleich einen zweiten, welcher ebenfalls die Häuser von Oberried anstrebt.  Ich ziehe nun quer zum Hang durch den Rischwald mit einigen Lichtungen und einem markanten Wegkreuz. Dieses beschützt mich weiter östlich, wo ich oberhalb der stotzigen Rote Flue bereits die ersten Häuser von Ried-Mörel erspähe.

 

Als Nicht-Etymologe kann ich mir die Herkunft des Ortsnamens Sommerseili nicht erklären. Er klingt aber so aussergewöhnlich, dass ich ihn sicher nicht so schnell vergesse. Abseits der Fahrstrassen erreiche ich den Ortskern mit der ausladenden Seilbahnstation, von wo ich mit der Gondel hinunter an die Rhône fahre.

Die Birke

Die Massa bezieht ihr Wasser vom schmelzenden Aletschgletscher. An der ehemaligen Stirn der Gletscherzunge wurde in den Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts die 120m hohe Staumauer Gibidum gebaut. Der über 20ha grosse und 104m tiefe See liefert Wasser für die Stromerzeugung.

 

Die 6.5km lange Schlucht beginnt unterhalb dieser Staumauer und zieht sich hinunter bis zur 600m tiefer gelegenen Rhône bei Naters. Die Suone Riederi führt teilweise in hölzernen Känneln seit 1385 durch diese beeindruckende Felsrinne. Der Bau und der regelmässige Unterhalt dieser Wasserleitung an den nahezu unzugänglichen, schroffen Felswänden forderte immer wieder Todesopfer. Heute lockt der streckenweise mit Ketten gesicherte Weg jedes Jahr zahlreiche Wanderer, die das Abenteuer suchen. Statt hoch über dem wild rauschenden Bach, versuchen sich immer mehr Verwegene auch im Canyoning durch das Wasser.

 

Der erst vor wenigen Jahren eröffnete Wanderweg verbindet die BLS-Südrampe bei Blatten mit dem Höhenweg im Goms bei Ried-Mörel. Etwas unterhalb der Gibidum-Brücke trifft der Wanderer bei Gragg - oder auch Graagi, je nach Karte! - auf die erwähnte Bisse und folgt deren Verlauf auf dem an manchen Orten aus dem Fels gesprengten Weg. Die steilste Wand, um die das Wasser früher in aufgehängten Holzrinnen herum geleitet wurde, führt heute sicherer durch zwei kurze Tunnel. Nach etwa drei Stunden erreicht man dann an der Nordflanke des Rhônetals den Ort Ried-Mörel.

 

Die Erschliessung der Massaschlucht für Touristen begann im Jahre 1964 mit dem Bau der Staumauer im Gibidum durch die Electra-Massa AG. Anfänglich trauten sich jedoch nur Jäger und Kristallsucher in die nun beinahe trocken gelegte Schlucht.

 

Eine Gruppe von Bergführern installierte darauf fix montierte Seile, an denen man sich über die steilsten und teilweise überhängenden Felsen abseilen konnte. Dadurch wurde die Schlucht auf ihrer gesamten Länge begehbar. Erst 1998 entstand der Zugang zu diesem Weg von Blatten her. Eine über 100m lange Spannseilbrücke über die Massa ersetzt heute den durch die Gletscherschmelze nicht mehr vorhanden Weg über das Eis von der Riederalp in die Massaschlucht.

 

Routenprofil

Auf sicherem Weg durch die wilde Schlucht
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route