Von Geschinen nach Reckingen
Marschzeit 3h
Strecke 9.4 km auf 472 m ab 495 m
Karte/n 1:50'000 265T
Achtung: Die ganze Strecke ist bis am 24. Juni gesperrt!
Anforderung:
Wenn Sie auf der Schweizerkarte nach Münster suchen, werden Sie an verschiedenen Orten fündig. Da Sie hier jedoch in der Region Oberwallis unterwegs sind, dürfte sie Suche nach dem hier richtigen Münster einfacher sein. Das Dorf liegt im Goms, etwa 8km vom westlichen Tunnelportal des neuen Furkatunnels entfernt.
Für die hier vorgestellte Tour starte ich jedoch eine Bahnstation weiter oben, bei Geschinen, und marschiere auf der Strasse hinüber auf die andere Talseite, wo sich die typischen Wallishäuschen eng aneinander schmiegen und zusammen ein malerisches Dörfchen bilden. Etwas oberhalb zieht sich ein massiver Schutzdamm bergwärts, über den ich den Geschinerbach erreiche aber noch vor der Brücke nach links schwenke zur Chumme.
Fast ohne Anstrengung gelange ich zum bescheidenen Wintersportgebiet von Münster mit zwei Schleppliften. Dann zieht sich der Weg tief hinein ins enge Tal des Minstigerbachs. Auf der Höhe der Baumgrenze treffe ich auf die ersehnte Brücke und wende mich wieder nach Südosten. Hoch über dem Dorf Münster trete ich aus dem Wald und geniesse den Blick hinunter auf die Häuser und den nahen Flugplatz. Dieser wurde einst zur Verteidigung des Réduit im 2. Weltkrieg erstellt.
Sanft senkt sich der Weg im Schatten der Bäume von der Riti zum Punkt 1520, wo das gut ausgebaute Strässchen, das sich von unten hier hinauf zieht, endet. Ich behalte jedoch die eingeschlagene Richtung und erreiche nach zwei weiteren Wasserläufen den Weiler Wiler.
Um das Gefälle des Weges erträglich zu halten, zeichnet er etliche Kehren in die Landschaft und zielt an den Häusern von Stadeltini vorbei auf die Gruppe Lauwengadmen. Schon bald stosse ich auf die obersten Gebäude von Reckingen. Auch der offenbar einst wilde Bächitalbach ist durch zwei Schutzwälle gezähmt. Aber noch viel gefährlicher sind die Lawinenabgänge aus dessen Tal. Im Jahre 1970 kamen kurz nach 5 Uhr morgens 30 Menschen im tiefen Schnee ums Leben.
Über die Hauptstrasse gelange ich hinab in den Talboden, wo sich die Eisenbahnlinie der Rotten entlang zieht, und der Bahnhof auf mich wartet.
In allen Anrainersprachen ist der Flussname Rhône männlich, auf deutsch jedoch heisst er die Rhône. Aber die deutsche Sprache begleitet den Fluss nur gerade auf dem obersten Abschnitt, das sind jedoch immerhin etwa 75km. Insgesamt ist die Rhône ungefähr 800km lang, davon entfallen 545km auf Frankreich.
Ihr Lauf kann aufgeteilt werden in drei Abschnitte:
Alpen
Die Rhône entspringt zuoberst im Goms, wie das Tal oberhalb Brig genannt wird, und bezieht ihr Wasser zur Hauptsache vom Rhônegletscher auf 2208müM.. Dieser hat allerdings in den letzten Jahrzehnten viel von seiner Eismasse verloren.
Bei Visp überquert der Fluss die Sprachgrenze und durchfliesst nun das, was man gemeinhin als Rhônetal bezeichnet. Nach 72km beschreibt er einen deutlichen Knick, das Rhôneknie, und erreicht nach einer schmalen Passage die Mündungsebene bei Aigle.
Jura
Um den Lac Léman zu durchfliessen, benötigt das Wasser etwas über 11 Jahre, dann verlässt es südwestlich von Genève die Schweiz in einer schmalen Ecluse durch die östlichste Kette des Juras. Bei Bellegarde schwenkt sie in einem engen Knick nach Süden und zwängt sich durch weitere Hügelzüge bis Lyon, der grössten Stadt auf ihrem Weg.
Unteres Rhônetal
Nach dem Zufluss der Saône ändert die Rhône ihre Fliessrichtung nicht mehr und strebt durch das weite Tal ohne Umwege auf das Mittelmeer zu. Dieser Abschnitt ist bekannt durch die ausgedehnten französischen Weingebiete der Côte du Rhône und Languedoc. An vielen Orten passiert sie stolze, historische Bauwerke, welche weltweit bekannt sind, wie den Pont d’Avignon oder den Papstpalast in der gleichen Stadt. Etwas entfernt steht der berühmte Pont du Gard, ein dreistöckiger Aquädukt, über den Nimes mit Wasser versorgt wurde.
Bei Arles verzweigt sich die Rhône in ihre beiden Mündungsarme, zwischen denen sich das weite, von der Versalzung bedrohte, Naturschutzgebiet der Camargue erstreckt. Hier leben die letzten Wildpferde Europas und Tausende Flamingos.