Von St. Niklaus nach Embd
Marschzeit 2h30min
Strecke 6.2 km auf 477 m ab 563 m
Karte/n 1:50'000 274T
Anforderung:
Hoch über dem Tal der Matter Vispa habe ich diese einfache Tour entdeckt, die zwar mitten durch die Felsen führt, aber dennoch keine Hochgebirgsroute darstellt. Ich kann also auch als Greenhorn ein alpines Gefühl erleben!
Ich starte in St. Niklaus und fahre mit der Seilbahn hinauf nach Jungen auf beinahe 2000müM. Ab hier führt mich der bestens ausgeschilderte Wanderweg fast mitten durch die Siedlung mit den wettergegerbten Häusern. Dort schwenke ich nach Norden und gerate genau in die oben erwähnten Felsen.
Auf winkeligem Pfad steige ich allmählich zu den Wegkreuzen in der Wolftole auf der Oberen Äbi auf fast 2200 Metern Höhe. Beim Blick zurück ergreift mich beinahe ein Schaudern, dabei kam mir der Weg während des Durchgangs gar nicht so gfürchtig vor.
Von jenseits grüsst das weit verstreute Grächen. Es bedeckt fast die gesamte Westflanke, und ich kann auch die Seilbahnen ausmachen. Zwei- oder dreimal glaube ich Gemsen zu entdecken, aber ohne Feldstecher ist es schwierig, nach diesen behände kletternden Tieren zu suchen.
Nun senkt sich der Weg über die Weideflächen der Augstbordstafel hinab in zwei spitzen Kehren zum munter rauschenden Embdbach und anschliessend in den Schatten des Treiwaldes. Nach einer guten Viertelstunde treffe ich auf etliche Bachläufe, deren Wasser weiter unten zum Bewässern von Weiden und Äckern genutzt wird.
Der Weg lenkt mich durch den Wald unterhalb der Alp Läger zum Reservoir von Schalb. Jenseits der Hannigschluocht senkt er sich recht stotzig in weiten Kehren zurück zum Schalbwasser und dann zu den Hütten der Obre Schalb. Dort steht nicht nur eine Kapelle, sondern auch die Bergstation einer Seilbahn, die mich bequem und ohne Anstrengung nach Embd hinunter fährt.
Die untere Sektion für die Fahrt nach Kalpetran an der Linie der Visp-Zermatt-Baahn startet etwas 200 Meter entfernt.
Ungefähr eine halbe Stunde von der Seilbahnstation Obre Schalb entfernt liegt der abgelegene Hof Roti Flüo. Dort wohnen um die 30 Yaks auf der Farm von Daniel Wismer. Neben vielerlei Yak-Produkten und Übernachtungen bietet der umtriebige Bergbauer seit 1995 auch Yak-Trails an. Infos dazu finden Sie auf Yakpfad von Törbel nach Embd.
Der, oder auch das, Yak ist eine Rinderart aus den Hochländern Asiens, also Tibet, Nepal, Mongolei u.a. Sie gehören zu einer der lediglich fünf Rinderarten, die domestiziert wurden und in den betreffenden Ländern als Haustiere leben. Seine grunzähnlichen Laute haben dem Tier auch den Namen Grunzochse eingebracht. Er stellt dank seiner ausgezeichneten Anpassung an die extremen klimatischen Bedingungen in seinem angestammten Lebensbereich die unverzichtbare Lebensgrundlage der dort lebenden Menschen dar. Er liefert nicht nur Milch und Fleisch, sondern auch Leder, Haare und Wolle. Sogar sein Dung wird als Brennmaterial verwendet. Zudem dient er als Last- und Reittier in einem Revier, das verkehrstechnisch total unerschlossen ist.
Gute 3m Länge und eine Höhe des Widerristes von 2m kann ein Yakbulle erreichen. Dabei wiegt das Tier über eine Tonne! Die Weibchen sind etwas kleiner und auch leichter. Ein 14. oder gar 15. Rippenpaar bedingt die eher ausserordentliche Länge des Körpers. Für die Ausdauer bei den Wanderungen durch die endlos erscheinende Steppe verfügt der Yak über einen geräumigen Brustkorb mit einer verhältnismässig grossen Lunge und einem kräftigen Herzen. Das niedrige Gras des karg bewachsenen Landes lässt sich mit der äusserst beweglichen Oberlippe immer noch gut nutzen.
Bis auf das Maul und die Zitzen ist der gesamte Körper mit Haaren bedeckt, an der Unterseite der Flanken sogar sehr langen, die ähnlich einer Schabracke seitlich herabhangen. Für die grossen Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter ist das Fellkleid mehrschichtig. In der Bauchregion wachsen pro cm2 220 Grob- und 800 Feinwollhaare. Die kurzen Beine verhindern ein zu tiefes Einsinken in feuchtem Untergrund, indem sie mit dem Bauch aufsetzen und sich mit schwimmähnlichem Gang vorwärts bewegen. Markant sind die nach aussen geschwungenen Hörner, die bis zu einem Meter lang werden können.