Von Grengiols nach Wase
Marschzeit 3h30min
Strecke 8.1 km auf 750 m ab 395 m
Karte/n 1:50'000 274T
Achtung: Der Aufstieg vom Riedgraben nach Hockmatta ist bis 07.06. gesperrt!
Anforderung:
So breit sich das Rhônetal unterhalb von Brig darbietet, so eng und wild, ja fast abweisend, zeigt es sich im Oberwallis, wo der Fluss noch Rotten heisst. Nicht umsonst haben die Menschen hier ihre Dörfer und Höfe hoch oberhalb des rauchendes Bachs angelegt.
Die Bahnstation Grengiols liegt im Talboden, inmitten einer Flussschleife fast 100 Meter tiefer als das Dorf. Ich überwinde diese Höhe zum grössten Teil auf der Strasse, der ich auch hinauf ins Oberdorf und weiter über den Milibach nach Bächershäusern treu bleibe.
Etwas oberhalb des malerischen Weilers kehre ich ihr jedoch den Rücken und steige durch den Gasiwald weiter bergwärts. Als erstes überquere ich den Unnergrabe und tauche dann ein in den tief eingeschnittenen Riedgrabe. Der Bach hat sich grosse Mühe gegeben, ein wildes Tobel zu erschaffen - mit Erfolg.
Auf der gegenüberliegenden Seite erreiche ich den höchsten Punkt der Route auf 1460müM. und folge dem schmalen Pfad, nachdem ich den wunderschönen Blick auf das Rottental ausgiebig für eine Pause genutzt habe, hinab an den Hütten Riischpeggi vorbei zur ausgedehnten Lichtung Ried. Die Häuschen stehen weit verstreut auf den steilen Matten, welche ich ganze oben am Waldrand durchquere. Durch den Rufenewald gelange ich so zur Hockmatte.
Zu meiner Linken gähnt der tiefe Schlund der Binna, einem wilden, ungestümen Bach, der sein Wasser von den zahlreichen Hörnern an der schweizerisch-italienischen Grenze bezieht. Das Binnenhorn, das höchste der Gruppe südlich des Nufenenpasses, hat ihm wohl auch noch ihren Namen mitgegeben.
Recht zügig nähert sich mein Weg der gfüürchigen Schlucht, um die sich ebensolche Sagen ranken, und gelange zur kurzen, steinernen Brücke. Über dem Wasser muss ich eine Weile innehalten, und ich glaube zu spüren, wie das Wasser meine Gedanken mitreisst in eine andere Welt.
Auf der Nordseite klettert der Weg an den Hütten von Rieba vorbei zur Strasse hinauf, wo ich im Wase auch die Bushaltestelle antreffe.
Lueg wie s’Bächli springe cha
über Schtock und Schteinli.
Höch vom Bärg do isch es cho
und hät doch kai Beinli.
Wänn dänn s’Bächli grösser isch
chas au Schiffli träge.
Mängem Dörfli, mänger Schtadt
chas go Grüezi säge.
Chlises Bächli wart mer au,
möcht gärn mit dir gumpe!
Lachet nu: Ich ha kei Ziit,
Adie chliine Schtumpe!“