Saas-Fee

Eckdaten

Von Saas-Fee nach Saas-Fee

 

Marschzeit 2h

 

Strecke 6.4 km     auf 299 m       ab 299 m

 

Karte/n 1:50'000 284T

 

Anforderung:

Route

Saas-Fee ist sozusagen das Nachbardorf von Zermatt, allerdings an der anderen Vispa und, im Gegensatz zu Zermatt, ausschliesslich mit dem Auto - inklusive Bus - erreichbar. Deshalb fallen dem Ankommenden zuerst einmal die gigantischen Parkhäuser und -plätze auf.

 

Ich verlasse also das Postauto am Ende der Strasse und folge den Wegweisern über den oben erwähnten Parkplatz am Fusse des Biel. Dann durchquere ich das Quartier Wildi. An vielen Häusern bemerke ich die geschlossenen Fensterstoren - ist halt nicht Ferienzeit. Durch den folgenden Wald ziehen sich viele schmale Pfade, die zum Joggen einladen. Aber ich halte mich lieber an die gelben Wegzeichen - sicher ist sicher!

 

Nach fast einem Kilometer betrete ich die Lichtung Bärufalla, die weiter hinten Bärufallu heisst - Mundart ist halt eine Glückssache - mit dem Waldhotel weiter unten. Dort hinab gehe ich nicht, sondern schwenke scharf nach links und wandere am oberen Waldrand zurück in südlicher Richtung.

 

Der Weg steigt merklich an und erreicht nach einer Viertelstunde einen gut versteckten Weier im Melchbode. An dessen Ufer lasse ich mich für eine kurze Pause nieder, um die seltsame Stimmung auf mich wirken zu lassen.

 

Hoch über dem Dorf ziehe ich weiter, nur mit wenigen Ausnahmen im Schatten der Bäume. Dies ist zwar sehr angenehm, leider ist durch diese jedoch die Aussicht eher eingeschränkt.

 

Nach der Hohnegg unterquere ich die Seile der Bahn zur Hannigalp und treffe wenig später auf das Café Alpenblick. Hier schalte ich eine längere Pause ein, denn mein Rucksack gibt nichts mehr her.

 

In weiten Kehren schlendere ich anschliessend hinab zum Stafelwald und an den südlichen Dorfrand mit den Skiliften bis zum Fels hinauf. Mit gebührendem Abstand zum Wald kehrt der Weg zurück nach Saas-Fee und an der Seilbahn-Talstation vorbei zu den Parkhäusern.

 

Stausee Mattmark

Im hinteren Tal der Saaser Vispa lag ein Bergsee, der je nach Wassermenge, welche vom nahen Allalingletscher abschmolz, kleiner oder grösser war. In den Jahren 1600, 1820 und in der Mitte des 19. Jrhds. wuchs die Gletscherzunge über die gesamte Talbreite  und bildete auf diese Weise eine Art natürlichen Stausee.

 

Durch das Abschmelzen der Eisbarriere wurde jedes Mal der Weg frei für Seeausbrüche, die sich unten im Tal verheerend auswirkten. Chroniken erzählen von besonders schlimmen Sturzfluten 1589, 1633, 1680 und weitere. Weiden und Häuser, ja ganze Dörfer fielen diesen Fluten anheim und zwangen etliche Familien zur Auswanderung, weil ihre Lebensgrundlage vollständig zerstört wurde.

 

Schon früh wurde die Idee geboren, das gewaltige Gefälle der Saaser Vispa nutzbar zu machen und den Bach gleichzeitig zu zähmen. Aber erst 1954 entstanden erste Pläne unter der Führung das Ingenieurbüro Suiselectra aus Basel und der Elektrowatt. Fünf Jahre später erfolgte die Gründung der Kraftwerke Mattmark statt, und dann erfolgte der Bau einer Zufahrtsstrasse von Saas-Almagell zur geplanten Baustelle.

 

1960 starteten die Bauarbeiten am Staudamm. Aber 1965 brachen von der Gletscherzunge 2 Mio km3 Eis und Geröll ab und begruben grosse Teile der Baustelle unter sich. 88 Arbeiter, mehrheitlich Italiener, fanden den Tod unter der teilweise mehr als 50 Meter hohen Geröllschicht. Ihre Unterkunft musste anschliessend an einem anderen Ort neu errichtet werden, weil sie anfänglich exakt unter der nun abgebrochenen Eismasse gebaut worden waren.

 

Wegen dieses grässlichen Unfalls verzögerte sich der Bau um zwei Jahre, sodass erst 1969 die Eröffnungsfeier stattfinden, und das Werk von Bischof Nestor Adam der Betreiberfirma übergeben werden konnte. Im gleichen Jahr erreichte der Wasserstand des aufgestauten Sees erstmals die komplette Höhe und lieferte ab dann jährlich 652 Mio kWh Strom. Im Jahre 2007 bedingten anstehende Revisionsarbeiten die vollständige Entleerung des Beckens, die jedoch ein Jahr später wegen zu viel Schmelzwasser wiederholt werden musste.

 

Routenprofil

Restaurant Alpenblick - was denn sonst?
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route