Benediktusweg

Eckdaten

Vom Schmiedsboden (Oberrickenbach) nach Niederrickenbach

 

Marschzeit 3h

 

Strecke 8.9 km     auf 501 m       ab 562 m

 

Karte/n 1:50'000 245T

 

Anforderung:

Route

Als ich noch jung war - wie hat mich damals genau dieser Satz aus dem Munde der Älteren genervt! - gab es eine Firma, die in dieser Region ihren Firmensitz hatte. Sie nannte sich Musenalp und verkaufte Kameras, Radios und andere elektronische Geräte. Das Besondere war jedoch ihr Katalog, der Texte junger Kunden unzensiert veröffentlichte, wie heute Twitter oder drgl. So konnte man also über den Liebeskummer der Sabrina, das jüngste Fohlen auf dem Hof der Kummers oder die Erlebnisse Antons in der Alphütte lesen. Die Gegend hat also wirklich etwas Musisches.

 

Auf dem Schmiedsboden verlasse ich die Seilbahn und folge dem Weg sanft aufwärts durch den Haldiwald gegen die Alp Ober Sack - tönt überhaupt nicht musisch! Aber wohltuender Schatten im Wald und freie Weideflächen mit wohltuendem Glockenspiel der Kühe wechseln sich ab und machen gute Laune.

 

Die Geländekante hoch über der Siedlung Brändlen umgehe ich ein weitem Bogen, erst gemächlich abwärts, dann wieder leicht steigend, gegen die Hütten von Unter-Plüschgen. Von der gegenüberliegenden Talseite grüsst das Stanserhorn mit seinem Drehrestaurant knapp unterhalb des Gipfels, und unten im Talboden glitzert die Engelberger Aa im Licht der Sonne..

 

Beim Mittlist Hütti kreuze ich den Weg, der von Wolfenschiessen, beziehungsweise von Dallenwil, steil herauf führt. Er zielt in weiten Schleifen dem Plütschgengrat zu. Meine Spur taucht wieder in den Schatten. Sie schlängelt sich durch den Steinalperwald hinüber zum Alpboden. Etwa fünf Hütten bilden hier schon fast ein kleines Dorf, das zum Verweilen einlädt. Mich aber lockt das Rauschen des Buoholzbaches, den ich über eine stattliche Brücke überquere.

 

Die Fortsetzung ist eigentlich ein Spazierweg, und ich versorge die Wanderstöcke in die vorgesehenen Schleifen am Rucksack. Fast ebenaus erreicht das Strässchen Niederrickenbach mit dem sehr dominanten Bau des Klosters. Wenigstens einen Blick in die Kirche sollten Sie sich auch gönnen, und vielleicht hat die Hausweberei gerade geöffnet. Etwa 100 Meter nördlich des Ortes empfängt mich die Seilbahn für die Fahrt hinunter nach Dallenwil.

 

Sage der Heiligen Maria im Ahorn

Im Frühjahr 1528, also in der Zeit des grossen Umbruchs in der Alten Eidgenossenschaft, waren die Lager der Katholiken und jene der Reformierten nicht gut aufeinander zu sprechen, ja es kam ab und zu sogar zu äusserst hässlichen Zwisten. Trotzdem geschah es, dass der Hirte Zumbühl aus dem katholischen Ort Büren seinen Lebensunterhalt mit dem Hüten einer Herde Schafe im weit entfernten und vorallem reformierten Haslital im Berneroberland verdiente.

 

In diesem Gebiet wütete just in dieser Zeit ein hitzig geführter Bildersturm. In Dutzenden Kirchen wurden Bilder und andere wertvolle Kunstwerke in blindem Eifer entfernt und zerstört. Deswegen rettete der Hirt eine Marienfigur mit Kind aus der Kirche und nahm sie in seine Obhut. Nach der Hütesaison brachte er wohlbehalten nach Hause.

 

Im folgenden Jahr ging er wieder zum Schafehüten, aber diesmal in Niederrickenbach im heutigen Kanton Nidwalden. Er nahm neben den üblichen Habseligkeiten natürlich auch seine Maria mit und stellte sie auf der Schafweide in einen hohlen Ahornbaum. Dort glaubte er sie gut geschützt, und er konnte sie jederzeit anbeten.

 

Als sich der Sommer seinem Ende zu neigte und der Hirte nach Hause zurückkehren sollte, liess sich die Statue jedoch nicht mehr aus dem Baum entfernen. Viele Bekannte versuchten, dem Hirten zu helfen, aber niemandem gelang es, die Maria heraus zu holen. So musste er sie wohl oder übel und schweren Herzens auf der Weide zurück lassen.

 

Nachdem er sich an weitere Menschen wandte, um Rat zu erbitten, beschloss man, in der Nähe des Ahornbaumes eine Kapelle zu bauen. Darin sollte dann die Maria geschützt aufbewahrt und voller Ehrfurcht verehrt und angebetet werden.

 

Erst als die schmucke Kapelle fertiggestellt war, liess sie sich ohne Probleme und Widerstand aus dem hohlen Stamm entfernen. Behutsam stellte man sie in ihr eigenes, neues Gotteshaus, wo sie auch nach dem letzten Ausbau im Jahre 1869 noch heute steht. 

 

Routenprofil

Auf historischem Pfad hoch über dem Engelberger-Tal
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route