Benkner Büchel

Eckdaten

Von Benken SG nach Giessen

 

Marschzeit 2h

 

Strecke 7.0 km     auf 201 m       ab 202 m

 

Karte/n 1:50'000 236T

 

Anforderung:

Route

Wie ein riesiger, vom Gletscher seinerzeit geschliffener Rundhöcker, liegt der Benkner Büchel mitten in der Linthebene zwischen dem Walen- und dem Zürichsee.

 

Ich starte meine Wanderung beim Benkner Bahnhof, wohin ich mit der Bahn oder mit dem Bus gelangen kann. Aus dem Tal das Steinenbachs steige ich bald bergwärts Richtung Frohe Aussicht. Also bleibe ich hier ein paar Momente stehen und lasse meinen Blick schweifen über die Häuser von Kaltbrunn. Weiter oben gegen den Ricken liegen Gommiswald und Uetliburg.

 

Nach den Höfen Chligaden und Gsäss führt mich ein Strässchen zur Kapelle Maria Bildstein. Es soll ein Kraftwort sein, der über einen Kreuzweg mit etlichen Wegkreuzen und Altären sowie künstlichen Grotten verfügt.

 

Etwas weiter oben, an der Südostflanke des Hügels dehnen sich die Siedlungen Schmittenäcker und die Buggrüti aus. Die gelben Wegweiser leiten mich zuverlässig zum Oberwald und in weitem Bogen um den Gipfel des Büchels herum auf dessen Südseite. Wer unbedingt den höchsten Punkt erklimmen möchte, müsste oberhalb Gehren den Wanderweg verlassen.

 

Unterhalb eines schmalen Felsbandes erreiche ich den Nesslenboden und folge dem Weg in weiten Kehren hinab in den Usserwald. Schon bald erreiche ich wieder die flache Ebene am schnurgerade gezogenen LInthkanal. Ein paar Weier könnten noch vom ursprünglichen Lauf der Linth her rühren, als sie noch nicht den Umweg über den Walensee machte, und mit ihren Hochwassern das Leben im gesamten Gebiet bestimmte.

 

Ich ziehe dem Waldrand entlang und meide die Linthbettstrasse zum Mösli, einem kleinen Moor, das noch an vergangene Zeiten erinnert, aber seinen ursprünglichen Charakter verloren hat.

 

Vor mir tauchen die Gebäude von Giessen auf, zu denen auch das Schützenhaus auf dem Reggplatz gehört. Bei dortigen Parkplatz finde ich auch die Bushaltestelle.

 

Tuggenersee

Da die Linth ursprünglich vom Glarnerland direkt in die grosse Linthebene hinaus fliessen konnte, liess sie dort ungeheure Mengen an Schwemmgut liegen. Die Fläche zwischen Walen- und Zürichsee verlandete zusehends, und übrig blieb ein relativ bescheidener, flacher See bei der Grynau. Um das Jahr 1000 wurde der Tuggenersee vom Zürichsee durch weiteres Geschiebe der Linth getrennt. Diese Aufschüttung bewirkte auch, dass der einigermassen gerade Flusslauf zugeschüttet wurde, und die Linth in mehreren Seitenarmen wild mäandrierend an diesem kleinen See vorbei dem Zürichsee zufloss. Die heutige Kantonsgrenze zwischen Schwyz und St. Gallen verläuft noch heute der damaligen Uferlinie des Tuggenersees.

 

In einer Schenkungsurkunde aus dem Jahre 1120 taucht der See erstmals in einem schriftlichen Dokument auf. Die Grafen Ulrich von Lenzburg und Arnold von Baden traten das Grundstück damals an das Kloster Schänis ab. Ein weiteres Zeugnis von 1322 erwähnte das Gewässer unter dem Namen Tugkensee, und wenig später erschien auf einer Kartenskizze ein Hof inmitten der heutigen Ebene. Also mussten dort schon damals feste Landflächen existiert haben.

 

Auf einer Karte von Konrad Türst aus dem Jahr 1496 ist der Tuggenersee noch verzeichnet und deutlich zu erkennen, aber nicht einmal hundert Jahre später ist er auf keiner Urkunde mehr zu finden und auf Aegidius Tschudis Schweizerkarte von 1538 existiert er ebenfalls nicht mehr.

 

Im frühen 19. Jahrhundert begannen dann die Bauarbeiten an der Korrektion der Linth, also dem Linthkanal, durch welche der grösste Teil der Ebene trockengelegt wurde. Die Leitung des damals gigantischen Projekts hatte der Ingenieur Hans Conrad Escher.

 

Der Fluss wurde als erstes mit dem sogenannten Escherkanal in den Walensee geleitet, wo er sich austoben und das Geschiebe liegen lassen konnte. Dies verhinderte die alljährlichen Überschwemmungen in der Ebene. Die Verbindung des Walensees mit dem Zürichsee erfolgte später und besteht neben dem eigentlichen Kanal aus Hochwasserdämmen zu beiden Seiten, sowie Binnenkanälen, welche die kleinen Zuflüsse mit deren Geschiebe aufnehmen sollten.

 

Routenprofil

Ein Relikt der Eiszeit
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route