Vom Bürgenstock (Seilbahn) nach Bürgenstock (Seilbahn)
Marschzeit 4h
Strecke 10.2 km auf 743 m ab 743 m
Karte/n 1:50'000 235T / 245T
Anforderung:
Der Bürgenstock machte vor wenigen Jahren Schlagzeilen, weil die teils renovationsbedürftigen Gebäude nach etlichen Verkäufen von einer Gesellschaft an die andere im Jahre 2011 von einer Investorgruppe aus Qatar übernommen wurde. Seither stehen die Baukräne kaum mehr still, es sollen ein autofreies Resort mit einige Hotels und einem Dutzend Restaurants für knapp 500 Millionen Fanken entstehen.
Von der Schiffs-Anlegestelle Kehrsiten-Bürgenstock fahre ich mit der Standseilbahn die steile Nordflanke des Felsbrockens empor und lande fast mitten im erwähnten Gebäudekomplex. Etwas östlich, knapp vor der Kapelle, zweigt mein Weg ab und senkt sich erst ein bisschen steil, dann immer gemütlicher hinab in die Ebene Obbürgen. An sonnigen Sommertagen wird es in dieser Mulde zwischen Bürgensstock und Seewligrat fast drückend warm, und der Weg führt am Wald vorbei.
Kurz bevor ich die Fahrstrasse erreichen würde, schwenke ich scharf nach links und steige dem Strässchen folgend langsam wieder aufwärts. Von der Kante des Seewligrates eröffnet sich mir ein fantastischer Blick auf den raumgreifenden Flugplatz mit der Engelberger Aa am Rand der Fläche. Etwas weiter östlich liegt der Ort Buochs und dahinter das Buochserhorn. Auch die Seeenge von Rotschuo ist zu sehen!
Über Ätschenried und Egg, einem Treffpunkt von Wanderwegen aus allen Himmelsrichtungen, gelange ich zurück zum Bürgenstock. Am Golfplatz vorbei steige ich in wenigen Kehren nach Honegg und weiter zum Chänzeli. Nun befinde ich mich wieder auf der Krete des felsigen Rückens und kann aus zwei Wegen den passenden wählen: Der eine folgt der Kante und bietet eine Atem beraubende Aussicht über den Vierwaldstättersee bis nach Luzern, der andere duckt sich hinter die Scheitellinie für die Nichtschwindelfreien.
Der berühmte Lift fährt uns hinab auf die Fortsetzung des Felsenweges. Auf diesem gelange ich an Geländer bewehrten Passagen vorbei über dem steilen Ufer zurück zu den Hotels.
Als Stock werden Berge benannt, deren Höchster Punkt sich deutlich als Gipfel von seiner übrigen Form abhebt.
Der Bürgenstock steht am Vierwaldstättersee und bildet als Ganzes eine Halbinsel zwischen Stansstad und Buochs. Gegen Norden hin fällt eine steile Wand ab in den See, der Südhang bildet einen zweiten, weniger hohen Rücken und dazwischen liegt eine Mulde mit Weiden und verstreuten Siedlungen. Er gehört geologisch zum Pilatus mit Gesteinen aus der Kreidezeit (150 - 70 Millionen Jahre alt) und dem Tertiär (70 - 3 Mio Jahre).
Während der Eiszeit wurde der Bürgenstock von einem ein dicke Eispanzer bedeckt, der auch etliche Findlinge von den Alpen hierher verfrachtet hat. Ein 18 Kubikmeter grosser Brocken am steilen Hang bei Allwägli, steht heute unter Naturschutz. Nach der Klimaerwärmung mit dem Rückzug der Gletscher stand der Bürgenstock als Insel im See. Der Engelberger Aa füllt jedoch das Gebiet rund um den Ausgang ihres Tales mit Schwemm-Matrerial auf und schuf so die flache Niedreung zwischen Stansstad und Buochs.
Auf dem Bürgenstock stehen mehrere Hotels und ein Kongresszentrum der Luxusklasse. Bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts war dies eine beliebte Destination für Kongresse und Ferien. Mit dem Hammetschwandlift, welcher den Aussichtspunkt auf der Felskante mit dem spektakulären Felsenweg verbindet, verfügt der Bürgenstock bis heute zudem über eine ganz besondere Attraktion. Die Hammetschwand bietet eine fantastische Aussicht auf den See und die umliegenden Berggipfel. Die gesamte Hotelanlage steht unter Denkmalschutz ebenso wie die Kapelle am östlichen Rand.
Nach vielen Handänderungen wurde der Komplex von einer Immobilien-Gesellschaft aus Qatar im Jahre 2011 und investierte für 72 bewilligte Bauvorhaben bereits 120 Millionen Franken. Das Hotel Hohegg ist als erstes wieder offen, und am 26. März 2014 wurde der Grundstein für das neue Resort gelegt. Dieses soll 30 Gebäude umfassen, die ein autofreies Dorf bilden. Dazu gehören 3 Hotels mit 800 Betten, 68 Suiten und 12 Restaurants und Bars. Von den geplanten 485 Millionen Franken sind bereits 130 Millionen verbaut. Die Eröffnung soll 2017 stattfinden.