Etzelstock

Eckdaten

Von Garichti nach Luchsingen

 

Marschzeit 4h30min

 

Strecke 10.0 km     auf 543 m       ab 1572 m

 

Karte/n 1:50'000 247T

 

Anforderung:

Route

Zuhinterst im Tal der Nideren, das sich von Schwanden nach Süden zieht, liegt Kies beim Zufluss des Auerenbachs. Hier finde ich die Talstation der Seilbahn hinauf zum Garichti-Stausee.

 

Nach einem heissen Kaffee in der Gaststube am Fuss der Staumauer startet meine etwas längere Tour rund um den Etzelstock (wenigstens fast rundherum).

 

Jenseits der Staumauer, also auf der westlichen Seite, führt mich der Weg am „Börtli“ über den nördlichen Ausläufer des Matzlenstocks hinüber zum Auerenbach. Der markante Schlenker nach links verläuft auf einem „gelben“ Wanderweg, der aber bei der Alp Aueren gleich wieder zum Bergweg wird, wenigstens für mich.

 

Nun kann ich die Fluh am Etzelstock bereits deutlich über den Bäumen des Iitschwaldes erkennen. Es liegen aber noch einige Höhenmeter vor mir! Beim Etzelhüsli überquere ich das Bächlein und weiche dann einem ausgedehnten Sumpf aus, um über das Schönenfurggeli auf die „hintere“ Seite des Etzelstocks zu gelangen. Der Blick hinab ins Linthal ist wunderbar, aber nur vom nahen Aussichtspunkt Schönau ein paar Schritte östlich!

 

Der Abstieg erfolgt in nördlicher Richtung, vorbei an einem fast winzigen Seelein über dem Tiefenwald. Am Rande des Sumpfes teilt sich der Weg. Während der eine Ast in gleicher Richtung weiter führt, zweige ich nach links ab und steige stotzig talwärts zwischen dem Bodenrus und dem Rot Rus. Vielleicht ist Rus auch weiblich, was sich in der Grammatik in den beiden Artikeln auswirken täte.

 

So oder so überwindet der schmale Pfad die Höhendifferent mit kurzem Zickzack, fast wie bei einem Reissverschluss. Ich hoffe für die früheren Handwerker, dass sie keine Fässer über den Chüeferweg tragen mussten, weder auf- noch abwärts! Mir lastet schon der Rucksack schwer genug auf den Schultern.

 

Oberhalb der Bahnstation Luchsingen-Hätzingen schwenke ich fast unvermittelt nach links und erreiche das Tal beim rechtsseitigen Dorf und gelange am Kraftwerk vorbei den Bahnhof.

Fridolin

Ein Königssohn reiste von Irland dem Rhein entlang bis nach Säckingen, um den Menschen das Christentum näher zu bringen. Zwei Brüder aus dem Dorf fanden Gefallen an dem Missionar und der eine, Urfo, schenkte ihm ein landwirtschaftliches Gut im Linthtal, wohin der Heilige alsbald weiter zog.

 

Dort begann er, die Heiden in dieser wilden Landschaft zu bekehren. Das war jedoch schwieriger als gedacht, denn die Glarner glaubten an eine Göttin, die sie Frau Vrene nannten, und die auf einem Gletscher hoch oben in den Felsen wohnen sollte. Der Gletscher heisst noch heute Vrenelisgärtli!

 

Aber nach und nach bekehrte er sie dann doch und bedankte sich mit zahlreichen Wohltaten von seinem Gute.

 

Als nun Urfo, der grossherzige Bruder in Säckingen starb, ritt sein geiziger Bruder Landolph zum Gaugrafen Baldebert und klagte den Fridolin an, er hätte sich das Gut widerrechtlich engeeignet. Dass sein Bruder Urfo es ihm geschenkt hätte, wäre eine infame Lüge.

 

Alsogleich schickte Baldebert nach dem Heiligen Fridolin, damit er die Schenkung vor Zeugen beweisen sollte. Wäre dies nicht möglich, sollte Landolph zum Besitzer ausgerufen werden.

 

„Ich will Zeugen beibringen!“ sagte Fridolin zum Boten, und umgehend reiste er nach Säckingen. Dort rief er das ganze Dorf und den Gaugrafen zusammen an das Grab des Verstorbenen Urfo.

 

Wie sie nun alle zusammen standen, erhob sich der Heilige und rief mit lauter Stimme: „Urfo, Urfo; im Namen Gottes des Allmächtigen und Herr über Tote und Lebendige, stehe auf und zeuge für mich!“

 

Da bewegte sich die Erde, das Grab tat sich auf, und der tote Urfo entstieg dem Sarge und kam aus dem Grab heraus. Stillschweigend winkte er den Anwesenden und zog an der erstarrten Menge vorbei dem Gerichte zu. Dort tagten zur Zeit die vierzehn restlichen Gaugrafen und bestätigten ohne Umschweife den rechtmässigen Besitzer des fernen Gutes.

 

Routenprofil

Äusserst abwechslungsreiche Bergtour
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route