Fräkmünt

Eckdaten

Vom Pilatusgipfel nach Alpnach

 

Marschzeit 3h30min

 

Strecke 10.4 km     auf 40 m       ab 1659 m

 

Karte/n 1:50'000 245T

 

Anforderung:

Route

Natürlich erhebt der Pilatus Anspruch auf die Bezeichnung „Hausberg Luzerns“, ebenso wie die Rigi. Imposanter und höher als der Gütsch sind beide allemal.

 

Ich fahre also hinauf auf den Gipfel entweder mit der Luft- oder von Alpnachstad her mit der steilsten Zahnradbahn der Welt (48%). Bevor ich oben losmarschiere, geniesse ich die wirklich atemberaubende Sicht rundum. Nicht zuletzt deshalb atemberaubend, weil ich da ja irgendwie hinunter soll!

 

Zwischen Westgrat und Esel senkt sich ein steiler Pfad mit vielen Kehren zu einem Revier voller Felsbrocken, den Chilchsteinen, welche irgendwann herunter gekollert sein müssen.

 

Dort nehme ich den Weg rechts. Er ist etwas flacher und zieht durch die Mulde Laub hinüber zur Fräkmünt (ev. „gebrochener Berg“). Nun ist aus dem Bergweg ein gelber Wanderweg geworden, der mich um die Mälchegg herum zur Lütholdsmatt führt.

 

Des Restaurant lädt mich ein zu einer Mittagspause, die mich wieder mit Energie versorgt - auch absteigen zehrt an den Ressourcen! In respektvollem Abstand zur wilden Kleine Schliere steige ich abwechselnd auf dem Strässchen und dem schmalen Weg talauswärts, vorbei an den Chrüzplatten zur Gabelung Winterhalten.

 

Hier wechsle ich auf ein anderes Strässchen, das in weiten Bögen dem Meisibach folgt. Diesem bin ich bereits bei Fräkmünt begegnet und staune nun, was in der kurzen Zeit aus dem Bächlein geworden ist. Noch beeindruckender ist das Resultat seiner erosiven Bemühungen. 

 

Die meisten Kehren kürzt der Weg ab, sodass ich schon bald an den Zusammenfluss der beiden Gewässer gelange. Die Siedlung nennt sich Hofstatt und ist ein Aussenquartier von Alpnach. Die Schliere ist hier in ein enges, schnurgerades Bett gezwängt und fliesst ohne Schaden anzurichten am stattlichen Dorf vorbei.

 

Über die erste Brücke an meiner Route überquere ich den Bach und erreiche geradeaus den Bahnhof Alpnach Dorf.

 

Flugplatz Alpnach

Als typischer Réduit-Flugplatz am Rande der Alpen und doch in unmittelbarer Nachbarschaft hoher Berggipfel hat Alpnach schon länger ausgedient.

 

Ab 1939 erfolgte der Ausbau des damaligen Landungsplatzes zu einem eigentlichen Flugplatz mit zwei Holzhangars, und drei Jahre später wurde er zur Basis der Fliegerabteilung 7. Seine erste Hartbelagspiste, etliche Flugzeugunterstände sowie einen Kommandobunker erhielt der Platz 1943. Nach einigen Verlängerungen ist die Piste heute 1950 Meter lang, obschon die dort stationierten Helikopter keine so lange Strecke benötigen würden.

 

Die Réduit-Strategie der Schweizer Armee während des Zweiten Weltkrieges und nachher während des Kalten Krieges verlangte nach vielen „alpinen“ Flugplätzen mit sicheren Kavernen. Auch Alpnach verfügte über solche tunnelartige Einstellhallen tief im Fels des Mueterschwandenberges, jenseits der Sarneraa. Im selben Hügelzug befand sich auch eine Artilleriefestung, welcher auch die Bewachung und allenfalls die Verteidigung des Flugplatzes oblag.

 

Ab 1958 operierte eine Venom-Staffel mit den de Havilland DH-112 Maschinen von Alpnach aus, wurden jedoch fast zwanzig Jahre später durch die Hunter abgelöst. Dies erforderte den Umbau der Unterstände, ebenso wie 1979, als die Fliegerstaffel 19 auf den F-5 Tiger umgerüstet wurde. In den Sechzigerjahren entstand die Helikopterbasis in Alpnach, die anfänglich zeitgleich neben den Tiger-Flugzeugen starten und landen konnten.

 

Der Bau der Nationalstrasse A8 sah vor, dass diese im Notfall auch als Flugpiste hätte benutzt werden können. Deswegen wurden sogar Rollwege zu den Kavernen erstellt. Aus Gründen der Sicherheit fanden aber auf der Strasse lediglich Starts statt, die Landung erfolgte dann auf der eigentlichen Piste.

 

Die veränderte Bedrohungslage veranlasste unsere Regierung, die Armeereform XXI umzusetzen. In der Folge entfiel der Flugbetrieb ab den Kavernen auf vielen Militärflugplätzen ab dem Jahr 2003. Gegen die Schliessung des Flugplatzes Alpnach wehrte sich die Obwaldner Regierung erfolgreich, was die Einrichtung der logistischen Hauptbasis der Schweizer Armee-Helikopter ermöglichte.

 

Routenprofil

Fantastische Rundsicht, aber endloser, stotziger Abstieg
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route