Gumen

Eckdaten

Von Braunwald zum Oberblegisee

 

Marschzeit 3h30min

 

Strecke 11.5 km     auf 455 m       ab 1101 m

 

Karte/n 1:50'000 236T / 246T

 

Anforderung:

Route

Es geht die Sage, dass im Oberblegisee ein Geist wohne, welcher alle, die sich trauen, über den See zu schwimmen, etwa in der Mitte zu sich herab hole und sie nie mehr frei gebe. Wer schon mal die Füsse in dieses Wasser getunkt hat, merkt schnell, dass die Waffe des bösen Geistes Muskelkrämpfe sind, die das Schwimmen im kalten Wasser unmöglich machen.

 

Mein Wandervorschlag in dieser unglaublich abwechslungsreichen Gegend startet in Braunwald mit einer Sesselbahnfahrt auf den Gumen. Von hier führt der Weg hinüber zum Seblengrat und überrascht unterwegs mit einem kleinen Fussgängertunnel. Etwa 100 Meter unterhalb der Seilbahnstation unterquere ich die Seile der Bahn vom Grotzenbüel herauf und erklimme ungefähr nach Osten die letzten Meter zum Grat. Dann steige ich über 200 Höhenmeter im Zickzack stotzig hinunter zur oberen Alp Bächi. Hinter der nächsten Krete mit einer Seilbahnstation fliesst der Bösbächi-Bach, der zum Planschen und Stauen einlädt. Aber das Wasser ist gelinde gesagt saukalt. Auf der gegenüber liegenden Seite erwartet mich die Gaststätte Mittelstafel zur wohl schmeckenden Verpflegung.

 

Gemütlich steigt der Weg anschliessend hinauf zum idyllischen Oberblegisee. Nach einem kleinen Nickerchen an dessen Gestaden mache ich mich auf den Rückweg, der mich auf dem gleichen Pfad wieder zurück zum Mittelstafel führt. Nach der Brücke schwenke ich aber nach links, um in weitem Bogen um den Chnügrat mit den markanten Stellichöpf herum nach Rubschen zu gelangen. Der Weg eröffnet dem Wanderer eine fantastische Aussicht auf die Berggipfel jenseits des Linth-Tales, von den Gandstöck im Norden bis zum Hausstock im Süden.

 

Der Skilift und die immer zahlreicher werdenden Häuser lassen erahnen, dass mein Ziel nicht mehr weit entfernt sein kann. Von Schwettiberg bis nach Braunwald sind es noch etwa 15 Minuten und dies trotz Strässchen, aber ohne Verkehr - wenigstens fast. Braunwald zählt zu den wenigen autofreien Kurorten in der Schweiz, und das ist gut so, trotz den auf der ganzen Hanenbüel-Flanke verstreuten Ferienhäusern.

 

Nach einer letzten Einkehr in einem der Gasthäuser fahre ich mit der Standseilbahn wieder hinab nach Linthal.

 

Braunwald

Bereits im 12. Jahrhundert bewohnten Bergbauern eine Siedlung am Fusse des Ortstocks. Sie züchteten Schafe, Ziegen und Rinder und betrieben auch Jagd. Im Jahre 1971 wurde eine Hütte aus der damaligen Zeit ausgegraben und wird Heidenhüttchen genannt. Die Urkunden berichten auch von einem Hug Vogel, dem die Niederschwändi Mitte des 14. Jahrhunderts gehört haben soll. Sein Sohn wurde im Euloch ermordet. Vielleicht ranken sich deshalb auch um den Oberblegisee grausliche Geschichten und Sagen.

 

Der Name Braunwald hat nichts mit dem Waldsterben zu tun, sondern geht eher zurück auf die althochdeutsche Zusammensetzung von brunnön und walt, was soviel bedeutet wie Wald mit Quellen. Erst ab 1725 wurde der Ort von einigen Familien ganzjährig bewohnt und es entstand erst allmählich eine Dorfschaft, welche 1839 auch eine Schule gründete, die etwa 20 Jahre später sogar ein eigenes Schulhaus beziehen konnte.

 

Anfangs des letzten Jahrhunderts nahm eine Entwässerungs-Korporation ihre Arbeit auf. Sie war nötig geworden, als im Zusammenhang mit dem Bau der Standseilbahn ein Ableiten des südlichen Teils der Braunwalder Terrasse bemerkte.

 

Heute beherbergt das stattliche Dorf etliche bekannte Hotels und Pensionen. Dies verdankt der Ort nicht zuletzt den guten Geschäften der Textilindustrie im letzten Jahrhundert. Einige der damaligen Fabrikbesitzer, investierten ihr Geld in Hotelbauten hoch über dem Tal. Mit den Touristen kamen aber auch viele neue Bedürfnisse, was zum Bau von zahlreichen Bergbahnen, wie Sessellifte, Kabinenbahnen und Skilifte, führte. Anderseits gelang es den Braunwaldern, ihren Ort vor einer Überschwemmung mit Autos zu bewahren. Anstatt eine leistungsfähigen Strasse durch äusserst schwieriges Gelände zu bauen, erklärten sie ihr Dorf mit Erfolg zur autofreien Zone. Der private sowie der Werkverkehr der Gemeinde geschieht mit Elektromobilen. Seit wenigen Jahren sind jedoch kleinere Benzintraktoren zugelassen, um die Landwirtschaft nicht allzu stark zu behindern.

 

Routenprofil

Idyllisches Gewässer mit schauerlichem Geheimnis
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route