Heiligkreuz

Eckdaten

Von Schüpfheim nach Heiligkreuz

 

Marschzeit 3h

 

Strecke 7.6 km     auf 738 m       ab 327 m

 

Karte/n 1:50'000 244T

 

Anforderung:

Route

Im oberen Entlebuch liegt der dreigeteilte Ort Schüpfheim, der eine Teeil des stattlichen Dorfes hat sich um das Kloster versammelt, südlich davon scharen sich die Häuser um den Bahnhof, und der dritte liegt jenseits der Kleinen Emme.

 

Bei der Bahnstation erwarten mich die gelben Wegweiser und führen mich nach einem Schlenker bergan, dem Lauf des Trübbachs entgegen zum Hofe Stole. Mehr als 300 Höhenmeter habe ich bereits geschafft, aber bis zum First mit dem Restaurant und dem Funkturm gibt’s nochmal so viele!

 

In engem Zickzack kämpft sich der Weg steil hinauf Richtung Farnere, schwenkt aber vor der Geländekante nach Osten und erreicht schliesslich die etwas tiefer liegende Schwarzmatt. Dann tauche ich ein in den Schatten des Waldes, der an diesem warmen Frühherbsttag äusserst willkommen ist.

 

Der Weg steigt nun nur noch gemächlich am Nordhang des Haslerhowaldes entlang, kreuzt die Trasse eines Skiliftes in der Sommerpause und verfehlt die Alphütte nur um wenige Meter. Hier oben ist höchste Zeit für eine Rast, schliesslich leben die Wirtsleute im Restaurant von den Wanderern mit Hunger und Durst. Und ausserdem gibt es da eine wunderschöne Sicht über das Tal mit den Orten Heiligkreuz und Schüpfheim zu geniessen. Aber die Wirtschaft scheint nicht mehr zu existieren - schade!

 

Nach der verpassten Mahlzeit schnüre ich wieder die Schuhe, um den letzten Teil der heutigen Strecke in Angriff zu nehmen. Da kein Schnee liegt, es ist ja schliesslich erst September, wähle ich die sommerliche Route, welche dem Grat folgend weit ausholt hinüber zum Oberen Längenberg und nach der spitzen Kehre in etlichen Schlenkern das etwas vom Dorf Heiligkreuz entfernte Kloster anpeilt.

 

Die Bushaltestelle finde ich bei der stolzen Kirche mit dem kecken Zwiebelturm. Wer aber noch gut zu Fuss ist, nimmt den mit vielen Bildstöcken garnierten Kreuzweg zurück nach Schüpfheim (violett).

 

Wallfahrtskirche

Eine Wallfahrt, der Ausdruck kommt von wallen = in eine bestimmte Richtung ziehen, unterwegs sein, fahren, versteht das Laufen eines Pilgerwegs zu Fuss oder mit einem Transportmittel. Am dessen Ende wird eine Pilgerstätte besucht. Mit diesem Unterfangen kann ein Gelübde erfüllt, Busse getan oder ein religiöses Gebot abgeleistet werden. Geht es um die Hoffnung auf die Erfüllung eines Gebets, spricht man auch von Pilgerfahrt oder Pilgerreise.

 

Bei einer Wallfahrt steht also hauptsächlich das Ziel im Vordergrund. In früheren Zeiten war das noch etwas anders, denn damals ging es auch darum, sich für Sünden aller Art selbst zu bestrafen, also wurden beispielsweise harte Erbsen in die Schuhe gelegt. Als Ziel kommen vor allem irgendwelche Heiligtümer, eine Kirche oder Kathedrale, eine Grotte oder etwas Ähnliches in Frage.

 

In der Wallfahrtskirche Heiligkreuz ob Schüpfheim im Kanton Luzern wird das Geheimnis des Heiligen Kreuzes verehrt. Die Geschichte dieses Ortes reicht zurück bis ins Mittelalter. Die Legende erzählt, dass die Mutter von Kaiser Konstantin, die heilige Helena, im Jahre 320 das Kreuz Christi auf dem Berg Golgatha gefunden hat. Ein kleines Stück davon soll sie darauf einem Soldaten geschenkt haben, der es auf verschlungenen Wegen bis nach Arras in Frankreich brachte. Indem man das Holzstück einem wilden Ochsen zwischen die Hörner gebunden hatte, um ihn zu zähmen, wollte man die Echtheit prüfen. Der Versuch gelang, und der brave Ochse trottete, begleitet von einem Boten von Nordfrankreich bis ins Entlebuch. Nach einer Pause in Wolhusen trottete er weiter nach  Witenbach (heute Heiligkreuz), wo er mit himmlischem Licht und engelsgleicher Musik empfangen wurde.

 

1344 entstand unter der Federführung von Johannes von Aarwangen aus dem Kloster Urban in Solothurn, daselbst eine Kapelle mit einem Eremitenhaus zum Zweck der Verehrung des Kreuzes Jesu, speziell dieses Holzspans. Der Herzog Friedrich von Österreich sicherte den Bewohnern die Hofstatt zu und stellte sie unter den Schutz des Vogts von Wolhusen.

 

Etwas über 100 Jahre später bewilligte Papst Sixtus IV. den Entlebuchern sogar, das Kreuz, die Dornenkrone und Nägel in ihr Landesbanner aufzunehmen.

 

Routenprofil

Im Biosphären-Gebiet Entlebuch unterwegs
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route