Von Hoch Ybrig zur Ibergergegg
Marschzeit 2h30min
Strecke 7.1 km auf 388 m ab 443 m
Karte/n 1:50'000 236T
Anforderung:
Nicht umsonst heisst die hinterste Siedlung im Tal der Waag, welche weiter unten in den Sihlsee mündet, Weglosen. Von hier geht’s nur noch per Seilbahn oder zu Fuss weiter, und zwar fast rundherum steil aufwärts.
Gleich beim grossen Parkhaus besteige ich die Kabine und fahre damit am Seil hinauf zur Station Hoch Ybrig. Über der schroffen Felswand öffnet sich eine von Hügeln umgebene Mulde mit dem lieblichen Seeblisee. Mein Weg führt auf dessen Ostseite herum zu den Gebäuden der Jugendherberge Fuederegg. Das dazugehörende Restaurant lasse ich links liegen und steige durch ausgedehnte Sümpfe mit der sehr speziellen Flora empor durch das Laucherentobel.
Ein paar Finger breit zwischen dem Spirstock und dem Laucherenstöckli erkenne ich schon von hier die einsam stehende, kleine Kapelle. Sie mahnt inmitten dieser fantastischen Landschaft zum Innehalten und Nachdenken. Wem das vielleicht ein bisschen schwerfällt, dem mögen die vielen Wegkreuze helfen, die sich in die Landschaft verstreut haben.
Erst gemütlich, später etwas stotziger zieht sich der Weg nun abwärts in vielen Kehren über die Alp Äbnematt zur Sternenegg. Hier hinauf windet sich sogar eine Fahrstrasse von Oberägeri, schliesslich müssen die abgelegenen Alpbetriebe ja versorgt werden.
Zu beiden Seiten es Weges schmücken sich grosse Sumpfflächen mit allem, was die Natur an wasserliebenden Blumen zu bieten hat. Leider ist meine Schulzeit schon weit hinter mir, aber die lustigen Pinsel des verblühten Wollgrases und den schlecht rasierten Fieberklee kenne ich doch noch.
Am Hudelschijen vorbei und zwischen dem Chli und dem Gross Schijen, den unübersehbaren, markanten Felsköpfen, folge ich den gelben Markierungen durch ein kurzes Stück des Schijenwaldes. So erreiche ich schliesslich die Ibergeregg mit den fast gigantischen Parkplätzen und zwei Wirtschaften. In der einen warte ich auf den Bus, er würde aber auch bei der anderen anhalten.
Die beiden Mythen, der grosse mit 1898müM und der kleine mit 1811 müM, liegen zwischen dem Alptal und dem Talkessel von Schwyz. Die Gipfel sind fast rundherum von Weitem gut sichtbar (klarer Himmel voraus gesetzt!). Auf dem Sattel zwischen den beiden steht die bekannte Alpwirtschaft Zwüschet Mythen.
Von Brunni, der hintersten Siedlung im Tal der Alp, einem Nebenfluss der Sihl, führt eine Seilbahn hinauf zur Holzegg. Ab hier geht’s nur zu Fuss weiter, und zwar lediglich zwischen Mai und November. Während der Wintermonate ist der Aufstieg zum Grossen Mythen gesperrt!
Der Weg überwindet 500 Höhenmeter in 47 Kehren in engem Zickzack. Gemäss der Skala des Schweizerischen Alpenklubs erfüllt der Weg die Voraussetzungen für die Stufe T3. Trotz einiger recht exponierten Stellen ist der Weg jedoch gut gesichert und wird jeden Sommer von bis zu 30’000 Wanderern benützt. Für den Unterhalt des Weges und des Gipfelrestaurants, in dem immerhin bis zu 2000 Personen täglich verköstigt werden, sorgt der Verein der Mythenfreunde.
Die erste Besteigung des Grossen Mythen dürfte 1790 erfolgt sein. Die Pionierzeit des Bergtourismus machte auch die Erschliessung des Gipfels möglich. Erst später, nämlich 1864, ging der Auftrag zur Erstellung eines möglichst sicheren und bequemen Weges an ein Bauunternehmen in Gersau. Die Kosten betrugen stolze 3500 Franken. Leider passierte der erste Unfall mit tödlichem Ausgang nur wenige Wochen nach dessen Eröffnung - allerdings abseits.
Im Folgejahr wurde die erste Gipfelhütte eingeweiht. Lediglich zwanzig Jahre später brannte diese jedoch vollständig nieder. Dadurch entstand allerdings Platz für eine neue, geräumigere Hütte, in der man auch bequem übernachten kann.
In der Stube steht ein Stammtisch, welcher für Mitglieder des Hunderterclubs reserviert ist. Für die Mitgliedschaft dieses Clubs muss man innerhalb eines Jahres mindestens hundertmal den Gipfel bestiegen haben. Den Rekord hält Armin Schelbert. Im Jahre 2019 trug er sich zum 5000sten Mal ins Hüttenbuch ein.