Rätschtal

Eckdaten

Von Schwarzenbach (Muota) nach Hinterseeberg

 

Marschzeit 4h30min

 

Strecke 9.9 km     auf 887 m       ab 1055 m

 

Karte/n 1:50'000 246

 

Anforderung:

Route

Zwischen Muota- und Klöntal liegt das grösste Karstgebiet der Schweiz mit den typischen Erosionsformen sowohl an der Oberfläche als auch im Untergrund mit dem weltbekannten Höllloch am Fuss des Pragelpasses.

 

Ich fahre mit dem Autobus bis Hinterseeberg. Die Siedlung besteht lediglich aus vier oder fünf Häusern und einem kleinen Kraftwerk, in welchem Wasser von weiter oben zu elektrischer Energie wird.

 

Ich folge dem ausgeschilderten Wanderweg an der östlichen Talseite steil hinauf. In engem Zickzack erklimme ich zwischen Rätschentalerbach und einer abweisenden Felswand die Höhe Vorder Hütten.

 

Dem Wasserlauf entgegen ziehe ich weiter bergwärts und geniesse die Stille der Abgeschiedenheit. Das beruhigende Plätschern des Baches begleitet mich über die Mittsten Hütten hinaus bis zur nächsten Weggabelung kurz vor Hinterste Hütten.

 

Der Alpbetrieb ist offenbar bereits eingestellt, denn ich begegne weder einem Menschen noch einem Tier, ausser vielleicht den Murmeltieren, die mich mit ihren gellenden Schreien (sie pfeifen nicht!) ankündigen. Beim Wegweiser schwenke ich nach rechts und ziehe der engen Stelle Stägen zu, wo es besonders stotzig gen Himmel zugeht.

 

Auf dem Geitenberg treffe ich auf eine weitere Alp an der Flanke des Chli Chupferbergs. Obwohl die Sonne scheint, glitzert er allerdings nicht kupferrot, vielleicht steckt das Metall tief unter der Oberfläche. Während das Seil der Transportbahn sich schnurgerade talwärts zieht, passt sich mein Weg der Topografie an und schlenkert in vielen Kehren in der gleichen Richtung.

 

Auf dem Oberen Schwarzenbach steht die Talstation dieser technischen Einrichtung für den Warenverkehr mit der Alp, und ich folge nun dem Fahrsträsschen hinunter zur jungen Muota. Für die wenigen Bewohner des Weilers Schwarzenbach gibt es am nördlichen Ortsrand sogar ein Kirchlein, und für durstige und hungrige Wanderer wie mich, steht gleich daneben auch ein Wirtshaus. Das ist praktisch, fährt doch der Bus nicht zu jeder Stunde! Also bleibt mir noch genügend Zeit, meinem Körper etwas Gutes zu tun.

Muotathaler Wetterschmöcker

Wer kennt sie nicht, die kühnen Vorhersagen über das zu erwartende Wetter der Wetterschmöcker aus dem Tal der Muota? Sie traten schon im Radio und im Fernsehen auf mit ihren Prognosen oder gar in der Werbung.

 

Ihre Blicke in die Zukunft werden meist ohne Umschweife klar und träf formuliert und stützen sich auf eine reiche Erfahrung. Selbstverständlich ist ihnen aber auch klar, dass es für die Schweiz mit ihrer vielseitigen Topografie und der speziellen Lage nicht ein einziges Wetter geben kann. Darum verlieren sich die Aussagen nicht in Details, wie die Bewölkung zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort.

 

Martin Holdeners Jahresvorschau für das Jahr 2021 erwartet einen schönen Sommer. Im Mai soll es Wachs- und Heuwetter geben und die Coronamasken könnte man verbrennen auf dem Scheiterhaufen. Er freut sich darauf, das Biermanko endlich nachzuholen.

 

Während Karl Hedigers 1. Augustfeier ins Wasser fallen soll, der Sommer als Ganzes jedoch eher trocken ausfallen dürfte, erwartet sein Kollege Alois Holdener einen verhudelten und nassen Frühling. Auch der Sommer könnte heftige Gewitter bringen, wogegen der Herbst mit viel Föhn mehrheitlich sonnig werden dürfte.

 

Martin Horat schreckt auch vor deftigen Ausdrücken nicht zurück, wenn er Regen meint, sagt er Seich. Aber für dieses Jahr dürften seine Erwartungen  nicht weit neben dem tatsächlich herrschenden Wetter liegen. Dass sich der Juni mit Hitze und Nässe auszeichnet, ist allerdings fast in jedem Jahr der Fall.

 

Die Kollegen Peter Sutter und Roman Ulrich komplettieren den eigenartigen Meteorologischen Verein und halten mit ihren Ansichten und Meinungen ebenfalls nicht hinter dem Berg. Am Ende des Jahres wissen wir dann alle, auch sie selbst, wie exakt ihre Vorhersagen waren.

 

Routenprofil

Geniesse die Abgeschiedenheit!
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Das Wetter auf der Route