Salistock

Eckdaten

Von Engelberg nach Grafenort

 

Marschzeit 4h30min

 

Strecke 12.1 km     auf 851 m       ab 469 m

 

Karte/n 1:50'000 245T

 

Anforderung:

Route

Engelberg gehört trotz seiner geografischen Lage zum Kanton Obwalden und ist über eine Strasse mit einer Buslinie und über eine Eisenbahn mit der Umwelt verbunden. Daneben führen zahlreiche Wanderwege auf oder über die umliegenden Hügel und Bergspitzen.

 

Ich ziehe aus dem Zentrum des Ortes an den Eugenisee und wähle den Fussgängersteg über die Aa das schmale Strässchen hinauf über Oberäsch zur Brücke über den Arnibach. Hier wechselt der Weg zu weiss-rot-weiss und steigt nach spitzer Kehre auf zum Staldeli, fast schon 200m höher als das Kraftwerk unten beim Dorf.

 

In ungefähr nördlicher Richtung nähere ich mich dem Zingelschafberg inmitten stotziger Felspartien. Unterhalb meiner Spur rauschen die zwei Wasserfälle des Schiessibachs. Leider führt kein Weg hinab, ich müsste ja auch wieder auf den Weg zurück! Also steige ich weiter bergwärts über die Steinweid zum Zingel. Dort erwartet mich das Restaurant Arnizingel für eine erfrischende Pause.

 

Durch eine schmale Lücke überwinde ich locker die langgezogene Fluh und schwenke am Fusse des Salistocks nach Westen. Dort steht die Hüethütte neben einem temporären Seelein. Nach diesem trockenen Sommer steht es leer und trocken.

 

An der Chrüzegg vorbei erreiche ich die Alp Eggen und schlendere in vielen Schlenkern zum Lochstafel und einer weiteren Hüethütte. In diesen wohnen wohl die Sennen, wenn das Vieh auf den Weiden gehütet werden muss. Bei raschen Wetterwechseln dürften sie sehr froh sein, um einen regendichten Unterstand in der Nähe.

 

Bei Eggen (dem nördlichen!) treffe ich auf die Bergstation einer Seilbahn, in welcher ich über die Mittelstation Hinterruggisbalm nach Mettlen hinunter fahre. Dort nimmt mich der gelb markierte Wanderweg für den letzten Abschnitt auf. Dem Ufer der wilden Engelberger Aa entlang, erst links und etwas später dann rechts, ziehe ich in ungefähr einer halben Stunde nach Grafenort. Hier steht auch gleich die Haltestelle der Eisenbahn.

 

Kloster Engelberg

Die Benediktinerabtei in Engelberg (OW) wurde von Konrad von Sellenbüren im Jahre 1120 gegründet und erbaut. Die ersten Bewohner waren Mönche aus dem Kloster Muri. Nach einem verheerenden Brand wurden die Gebäude 1729 neu errichtet, und die Anlage gehört heute zu den grössten Bauwerken im Stil des Barock in der Zentralschweiz. In der Kirche steht übrigens die grösste Orgel der Schweiz.

 

Neben dem Konvent für die Männer entstand auch eine Abteilung für Frauen. Ob diese beiden Gemeinschaften gleichzeitig oder nacheinander gegründet wurden, ist aus den vorhandenen Dokumenten nicht ersichtlich. Jedenfalls existierte das Doppelkloster bis ins Jahr 1615. Dann siedelte der Frauenkonvent über nach Sarnen und existiert noch heute als Benediktinerinnenkloster St. Andreas.

 

In Grafenort, knappe 10km unterhalb Engelberg, entstand Ende des 17. Jhd. ein Erholungsheim für die Mönche und den Abt. Heute befinden sich darin ein Tagungshotel für Seminare.

 

Als die Franzosen 1798 ins Tal einmarschierten und die Helvetische Republik errichteten, musste der Abt auf die Besitzansprüche im Tal verzichten. Die betroffenen Gebiete gehören heute zum Kanton Obwalden und unterstehen dessen Administration.

 

Zum Klosterbetrieb zählen nicht weniger als 11 Aussenstationen, unter anderem seit 2017 auch ein Weinberg am Bielersee. In diesen beschäftigt das Kloster etwa 100 weltliche Angestellte und ist damit neben den Bergbahnen der zweitgrösste Arbeitgeber in Engelberg. Zu diesen klösterlichen Betrieben zählen neben der Administration eine Schreinerei und eine Gärtnerei sowie das eigene Wasser-Kraftwerk Tagenstal. Speziell für Touristen wurde eine Schaukäserei errichtet, die als Pachtbetrieb arbeitet. Im Weiteren verpachtet das Kloster auch 15 Landwirtschaften im Tal.

 

Bereits im 12. Jhd. unterhielt das Kloster unter dem Abt Frowin eine Schreibschule und eine reichhaltige Bibliothek. Später wurde eine Stiftschule gegründet, die bis 2009 einem kirchlichen Rektor unterstand. Der weltlichen Leiter trägt heute auch die Verantwortung über ein Internat, das eine zweisprachige Maturität nach IB-Standart anbietet.

 

Routenprofil

Einfache, aber anstrengende Bergtour mit Fels-Erlebnis
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route