Stützberg

Eckdaten

Von Beckenried nach Treib

 

Marschzeit 3h30min

 

Strecke 10.3 km     auf 485 m       ab 486 m

 

Karte/n 1:50'000 T245

 

Anforderung:

Route

Der Weg der Schweiz, der zur 700-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft im Jahre 1991 eröffnet wurde, verläuft dem Ufer des Vierwaldstättersees entlang von Brunnen zum Rütli - oder umgekehrt. Seine Fortsetzung zieht dann weiter um den Seelisberg herum und über Alpnach und Luzern wieder zurück nach Brunnen. Die hier vorgestellte Etappe über den Stützberg bietet eine Atem beraubende Sicht hinüber auf Gersau und die Rigi Scheidegg und natürlich den Pilatus.

 

Von Beckenried folge ich dem immer steiler werdenden Südufer bis nach Rütenen, wo die Strasse bald endet und mich eine steile Felswand zwingt, in etlichen engen Kehren die Flanke des Stützberges zu erklimmen. Es sind annähernd 300 Höhenmeter. Die Autobahn hat sich längst in den Fels zurück gezogen und brummt unter dem Gipfel des Niderbauen dem Gotthard zu.

 

Einigemale muss ich auf dem Höhenweg stehen bleiben und die Kulisse bewundern - und verschnaufen, ich geb’s ja zu! Der gut angelegte Pfad senkt sich nun vom Haselholzboden sanft hinab wieder dem tiefblau schimmernden Wasser entgegen.

 

Etwa einen Kilometer vor dem Hof Triglis stosse ich auf das Strässchen, das mich vor Kletterabenteuern am langen Felsband zu meiner Linken bewahrt. Allein der Blick auf den See hinab, lässt meinen Atem stocken!

 

Bevor die Strasse ansteigt, verabschiedet sich mein Weg wieder von ihr und neigt sich gegen die weit verstreuten Häuser und Höfe hinunter. Deren Namen hören sich teilweise fast fremdsprachig an, aber sie liegen ja auch im Kanton Uri mit seinem eigenartigen Dialekt. Vielleicht haben sich Tell und Gessler auch deswegen nicht verstanden?

 

Bei Volligen - einen Ort namens Leerigen habe ich nirgends gefunden! - 

beschreibt die Strasse von Seelisberg her eine enge Schleife und führt dann fast schnurgerade an der regionalen Kläranlage vorbei nach Treib. Dorf wäre übertrieben, aber eines der fünf Häuser ist eine Wirtschaft, und das reicht mir völlig, meinen Hunger zu besänftigen und den Durst zu stillen, bevor ich mit dem Schiff zurück fahre.

 

Schifffahrtsgesellschaft Vierwaldstättersee

Auf dem zweitgrössten See, der ganzflächig zur Schweiz gehört, wurden schon im Mittelalter Menschen und Waren per Schiff transportiert. Die Betreiber waren zunftmässig organisiert, und bereits seit dem Jahr 1357 gehörte die noch heute tätige Luzerner St. Niklausen-Schifffahrtsgesellschaft dazu. Die Zufahrt zum Gotthardpass führte damals über den Wasserweg, weshalb die Kantone Basel und Tessin seit dem 19. Jrhd. den Einsatz von Dampfschiffen verlangten. Damit sollte der Warenverkehr ausgebaut und beschleunigt werden.

 

Der Grosse Rat des Kantons Luzern bewilligte wenig später die Gründung einer Aktiengesellschaft zum Bau eines dampfgetriebenen Schiffes. Es wurde von Escher-Wyss in Zürich gebaut und und lief 1837 unter dem Namen Stadt Luzern von Stapel.

 

Der Betrieb entwickelte sich rasch, und die Urner fürchteten die Konkurrenz so sehr, dass sie ein Verbot erliessen, das Schiff in Flüelen mit Handelswaren zu beladen. Aber bereits 1843 wurde ein zweites Boot, die St. Gotthard, für den täglichen Postdienst in Betrieb genommen. Schon ein Jahr zuvor wurde der Personentransport von Flüelen aus über den Pass mit zehnplätzigen Kutschen aufgenommen.

 

Noch immer wehrte sich Uri gegen eine Zusammenarbeit und gründeten ihre eigene Postdampfschiffgesellschaft, deren Schiffe während des Sonderbundskrieges Munition und Truppen transportierten. Sie boten auch Posttransporte zu günstigeren Bedingungen an und heizten damit den lange dauernden Streit zusätzlich an.

 

Erst 1870 erfolgte die Fusion aller Gesellschaften zur Vereinigten Dampfschifffahrtsgesellschaft, die sich nach dem Bau der Gotthardbahnlinie hauptsächlich dem touristischen Verkehr während der Sommermonate widmete. Heute verfügt sie über 20 Schiffe, 15 Salon-Motorschiffe und 5 Seitenraddampfer. Darunter ist die Uri das älteste im Einsatz stehende Schiff dieser Bauart in der Schweiz und zählt zum Kulturgut von nationaler Bedeutung.

 

Routenprofil

Was man von der Autobahn aus nicht sehen kann!
Enthält alle obigen Informationen
ZW34 Download.pdf
Adobe Acrobat Dokument 594.8 KB

Das Wetter auf der Route