Urseren

Eckdaten

Von Realp nach Hospental

 

Marschzeit 1h30min

 

Strecke 6.20 km     auf 143 m       ab 57 m

 

Karte/n 1:50'000 255T

 

Anforderung:

Route

Von der Wanderung herab von der Furka hat mich so begeistert, dass ich gleich in Realp übernachtet habe und heute noch bis Hospental weiter laufen möchte.

 

Vom Bahnhof gelange ich nach wenigen Metern zur Hauptstrasse und folge dieser knappe 300m. Dann zweige ich ab, überquere ein paar Bachläufe und gelange zu einer kleinen Kapelle, die dem Heiligen Joeph geweiht ist. Sie wurde im Jahre 1683 in der Lieg erbaut. Nicht weit davon liegt der Weiler Steinbergen.

 

Wer die unmittelbare Nähe der Bahngeleise neben dem Weg nicht mag, findet eine Möglichkeit auf der Nordseite des kleinen Waldes. Der offizielle Wanderweg folgt der Bahntrasse (siehe Karte), der aufgehobene begleitet den Fluss am nördlichen Waldrand. Er ist unbedeutend länger und für mich der attraktivere.

 

Nach zehn Minuten treffen sich die Wege wieder und führen nach Orthalten mit einer Bushaltestelle und einer Kapelle jenseits der Reuss. Sie ist dem Heiligen Niklaus geweiht. Wenn man die paar Häuser als Dorf betrachtet, ist dies das kleinste in der Schweiz und gesamthaft geschützt. Es zählt lediglich vier Einwohner, die jedoch neben der Landwirtschaft auch eine urchige Wirtschaft betreiben. Schon deshalb verbietet es mir mein Inneres, einfach geradeaus vorbei zu laufen!

 

Wieder auf der linken Talseite zieht der Weg weiter über Ei und Richleren. Bielen steht etwas abseits und umfasst eine gute Handvoll ziemlich weit verstreuter Häuser, Ställe und Stadel. Unten am Bach erkenne ich - man glaubt es kaum, ist aber typisch für unser Land! - eine Schiessanlage. Also müsste es in Hospental auch einen Schützenverein geben.

 

Als erstes an diesem Dorf fällt einem die Ruine einer trutzigen Burg zuoberst auf einem Gupf auf. Hier wohnten zwischen dem 13. und 14. Jhd die Herren von Hospental. Ebenso auffällig ist aber auch des wunderschön restaurierte und sorgfältig verzierte Hotel St. Gotthard an der gleichnamigen Strasse. Es ist genau richtig für mich, mir die paar verlorenen Kalorien wieder zuzuführen, bevor ich mich ins Postauto setze - oder nach Andermatt aufmache.

 

Hospental

Ganz im Süden des Kantons Uri liegt die Gemeinde Hospental knappe 2.5km von Andermatt entfernt im Urserental. Genau da vereinen sich die Gotthardreuss und die Furkareuss und bilden zusammen fortan die Reuss. Die Gemeinde umfasst das Dorf, ein paar Einzelhöfe und die frühere Walsersiedlung Zumdorf, etwas mehr als 2km talaufwärts. Seit einem Lawinenniedergang, der den Weiler fast vollständig zerstörte, wird letztere zur Zeit lediglich noch von einer Familie bewohnt. Allerdings steht dort noch eine kleine Kapelle, welche das Unglück überstanden hat.

 

Die Häuser des Dorfes scharten sich um eine im 10. Jhd. vom Kloster Disentis erbaute Herberge. Zwei Jhd. später wanderten Walser aus dem oberen Wallis ein und gründeten in Sichtweite die Siedlung Zumdorf. 

 

Über die Hälfte des Gemeindegebietes ist unfruchtbares Land, also vegetationslose Gebirgsflächen oder mit unproduktivem, alpinem Bewuchs. Nur gerade 185ha sind nutzbares Wies- und Ackerland, aber über 300ha bedeckt typischer Gebirgswald mit vielen Fichten. Die Alpweiden nehmen den grössten Anteil in Anspruch, nämlich nahezu 1000ha.

 

Gesprochen wird in der Gegend ein hochalemannischer Dialekt, der sehr nahe verwandt ist mit der im Goms (Oberwallis) gesprochenen Mundart. Fast die gesamte Einwohnerschaft spricht jedoch Deutsch als Umgangssprache.

 

Die Bevölkerung nahm vor dem Ersten Weltkrieg signifikant ab. Ein wichtiger Grund war die Eröffnung der Eisenbahnlinie, die den zahlreichen Säumern die Arbeit streitig machte. Dieser Trend setzt sich mit wenigen Ausnahmejahren bis heute fort, denn Arbeitsplätze stehen den Jungen im Tal nicht zur Verfügung. Die Landwirtschaft ist hart und wenig erstrebenswert, und die Kristallsucherei (Strahlen) ist zu sehr Glücksache. Für den Tourismus und das Gastgewerbe, die einem äusserst brutalen Konkurrenzkampf ausgesetzt sind, werden heute hauptsächlich ausländische Arbeitskräfte rekrutiert.

 

Neue Impulse brachten sowohl die Matterhorn-Gotthard-Bahn über, bzw. durch die Furka und die Projekte des Oligarchen Sawiri. Mittels neuer Seilbahnen vereinigte er die Wintersportgebiete Andermatt und Sedrun.

 

Routenprofil

Leichte, kurze Tour entlang der Urseren-Reuss
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route