Würzestock

Eckdaten

Von Rigi Scheidegg nach Rigi Staffel

 

Marschzeit 2h

 

Strecke 8.0 km     auf 207 m       ab 243 m

 

Karte/n 1:50'000 235T

 

Anforderung:

Route

Neben dem Matterhorn ist die Rigi wohl der bekannteste Berg der Schweiz - wenigstens im Ausland. Das hat vermutlich damit zu tun, dass man sie vom Hotspot Luzern aus so wunderbar sieht. Aber Luzern ist von oben herab ebenso eindrücklich.

 

Neben dem Bahnhof Brunnen fährt im rechten Winkel zu den Geleisen die Rigibahn erst durch den Ort und dann recht steil hinauf zur Haltestelle Kräbel. Dort wechsle ich in die Luftseilbahn und lasse mich zur Scheidegg fahren.

 

Nun starte ich die Wanderung auf dem gelb beschilderten Weg hinüber zur Hinder Dosse über einer ganzen Reihe von Felsbändern. Darunter breitet sich ein weitgreifendes Moor aus. Bald stosse ich auf eine Verzweigung und wähle den zweiten Ast rechts von mir. Er führt einer Fluh entlang über der Obermatt und der Römerhütte. Dann quert der Weg nach weitem Bogen auf einem Damm den Dossenbach im Schatten der beiden Dosse.

 

Diese werden später abgelöst durch den Würzestock und den Schild. Diese drei bilden ein wunderschönes Panorama zu meiner Linken. Unterwegs treffe ich auf die Alpwirtschaft Schild. Ich kann der Versuchung nicht widerstehen und lösche den Durst, denn viel Schatten ist auch auf dem weiteren Pfad nicht zu erwarten.

 

Nach der halben Umrundung des Klotzes Schild gelange ich zu den Häusern von First, schwenke aber sogleich nach Norden und wandere beinahe ebenaus zur Haltestelle Wölfertschen-First. Dort zeichnet meine Route eine ganz eigenartige Figur in die Landschaft: Einmal hin, dann zurück und schliesslich geht’s wieder in der gleichen Richtung weiter!

 

Parallel zum Trasse der Bahn gewinne ich wieder an Höhe, liegt doch mein Ziel auf 1600 müM. Weil Rigi-Staffel unmittelbar an der Geländekante liegt, eröffnet sich mir ein wahrhaft grandioser Ausblick hinaus ins Mittelland, wenn sich nicht gerade ein dichter Nebel darüber ausbreitet. Aber selbst dieses Bild hat etwas Fantastisches an sich, man möchte schier einen kühnen Kopfsprung wagen!

 

Die Rigi

Der beinahe 1800m hohe Gupf am Vierwaldstättersee heisst interessanterweise DIE Rigi und gilt als äusserst beliebtes Ausflugsziel, das bis nach Asien bekannt ist. Der lateinische Name Regina montium (Königin der Berge) erklärt gleichzeitig den eher ungewohnten Artikel DIE. Ausserdem ist Rigi die leider schon fast vergessene schweizerdeutsche Bezeichnung für Schichtung, Streifen oder Band, was ihre Erscheinung äusserst treffend beschreibt.

 

Erstmals trifft man auf diesen Namen in einer Märchenbeschreibung des Hofes Küssnacht aus dem Jahre 1350. Dort findet sich der Satz: uff an denn obresten grad rignenen, welche den Berghang unterhalb des vom Kulm bis zum Rotstock laufenden Grates versteht. Andere, etwas jüngere Belege, wie Küssnach in pede montibus riginan, also „Küssnacht am Fusse der Rigenen Berge“ meinen den selben Berg mit seinen typisch verlaufenden Fels- und Grasbändern.

 

Die häufig verwendete Mehrzahlform Rigenen ist wohl auf die vielen horizontal liegenden Schichten zurückzuführen. Erst in einer Urkunde von 1439 taucht die Rigi in der Einzahl auf und wird somit vom ehemaligen Gattungsnamen für die zahlreichen Bänder zum Namen des ganzen Bergmassivs.

 

Bereits im 18. Jhd. kannte man die Rigi dank ihrer bevorzugten Lage direkt am Vierwaldstättersee nicht weit von Luzern auch im Ausland als touristischen Hotspot, auch wenn man diesen Ausdruck damals noch nicht kannte. 1816 entstand auf der Kulm ein hölzernes Gästehaus und blieb nicht lange allein. Dafür dürfte nicht zuletzt der bekannte Zürcher Panorama-Zeichner Heinrich Keller verantwortlich sein, dessen Skizzen das Haus berühmt gemacht hatten.

 

Der Aufstieg war aber recht beschwerlich und sollte schon bald erleichtert werden. Als erstes war eine Schienenbahn angedacht, deren Waggons per Gasballons in die Höhe hätten gezogen werden sollen. Gebaut wurde jedoch die erste Zahnradbahn in Europa, deren Jungfernfahrt von Vitznau aus am 21. Mai 1871 stattfand. Wenige Jahre später eröffnete auch die normalspurige Arth-Rigi-Bahn ihren Betrieb, und fast 100 Jahre danach schwebten die ersten Gondeln der Luftseilbahn von Weggis empor nach Rigi Kaltbad.

 

Routenprofil

Auf weltbekanntem Terrain
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route