Wannentritt

Eckdaten

Von Stoos nach Käppeliberg (Riemenstalden)

 

Marschzeit 3h30min

 

Strecke 10.9 km     auf 555 m       ab 662 m

 

Karte/n 1:50'000 246T

 

Anforderung:

Route

Hinter der engen Muota-Schlucht mit der berühmten Suworowbrücke startet beim Stausee die neue Stoosbahn und führt mich in gerader Linie und durch drei Tunnels sehr steil hinauf nach Stoos.

 

Unterwegs bleibt mir kaum Zeit, die Leistung der Ingenieure zu bewundern, denn nach nicht einmal 8 Minuten bin ich oben und geniesse erst einmal den Blick in die Welt. Dann folge ich den gelben Wegweisern  gemütlich bergwärts zur Talstation der Klingenstockbahn. Weiter aufwärts zieht sich mein Weg, nun etwas steiler, über den Unter Tritt zum Chruterenwald.

 

Hier wechselt die Wegweiserspitze ihre Farbe in weiss-rot-weiss und die Spur zieht über die Alp Bärhalten in grossem Bogen durch den Anrisstrichter Tröligen mit vielen Bächen. In der Alp tief unter mir könnte ich mich verpflegen, aber der Umweg ist mir zu anstrengend. 

 

Bei den Geissbützen gesellt sich der Weg, den ich bei der Klingenstockbahn links liegen gelassen habe, wieder zu mir. „Hinter“ dem Mälchstöckli fliesst der Laubgartenbach und gleich daneben steht die dazugehörende Alphütte. Auf exakt gleicher Höhe liegt der angestrebte Übergang ins Nachbartal, der Wannentritt.

 

Nochmals ändert die Klassifizierung des Weges, denn die steile Flanke des Driangel erfordert nochmals alle Aufmerksamkeit. In der Alpwirtschaft Goldplangg ziehe ich meine aufgeschobene Verpflegungspause ein und werde nicht enttäuscht.

 

Frisch gestärkt mache ich mich an den stotzigen Abstieg zum Bürgelibach. Dass dies dort unten Höchi heisst, leuchtet mit von dieser Seite her kommend nicht ein! Aber je weiter ich dem nun wieder gelb markierten Weg folge, desto einleuchtender wird die Bezeichnung, denn es geht weiter zünftig abwärts.

 

An der Usserst Hütte vorbei erreiche ich wieder die Baumgrenze und treffe nach einigen weiten Kehren auch wieder auf den Bach, der hier allerdings Riemenstalder Bach genannt wird. Nach wenigen hundert Metern taucht die Seilbahnstation auf, bei der ich auch die Bushaltestelle antreffe.

 

Bahn auf den anderen Stoos

Von Morschach, nicht weit von Brunnen am Vierwaldstättersee gelegen, führt seit 1933 eine Standseilbahn auf den 1306 müM liegenden Stoos. Allerdings befand sich die Bergstation auf dem Stooshorn, das lediglich 1294 m hoch liegt, etwa einen Kilometer vom Ortszentrum entfernt. Die Konzession sollte 80 Jahre gelten, aber die Anlage veraltete schneller als gedacht: Die Trasse wies schon nach 3 Jahrzehnten erste Schäden auf, die beiden Waggons vermochten den Ansturm von Touristen nicht mehr zu bewältigen, denn die Fahrgeschwindigkeit betrug magere 2.05 m/sec. Ausserdem umfuhr die Bahn lawinengefährdetes Terrain in etlichen Kurven und durch einen Tunnel, dessen Decke mit einem stabilen Betonschild verstärkt werden musste.

 

1964 wurde deswegen eine parallel verlaufende eine Luftseilbahn geplant, aber dann doch die bestehende einer umfassenden Modernisierung unterzogen. Auch die Brücke über die Muota musste ersetzt werden, wie auch die beiden Stationsgebäude. Die alten, gestuften Wagen hatten ausgedient und machten neuen Leichtmetall-Modellen Platz. Um den Fahrkomfort zu steigern, wurden die Schienenstösse verschweisst, was auch die Räder schonte.

 

Vierzig Jahre später startete die Projektierung für einen Ersatz der Standseilbahn, nicht zuletzt deshalb, weil die Konzession, welche zwar durch den Um- und Ausbau verlängert wurde, auszulaufen drohte. Nach langer Planung gelangte man zum Schluss, dass der gesamte Oberbau, also Gleisksörper und Schienen, ersetzt werden mussten. Dabei ergab sich die Möglichkeit, die Spurweite zu vergrössern, um die Kapazität zu steigern. Das erforderte jedoch die Erweiterung der Tunnelprofile, die wegen der neuen Brandschutzbestimmungen aber ohnehin nicht mehr genügt hätten.

 

Dank der Konzessionsverlängerung durch den Bund und nach einigen juristischen Querelen konnte dann 2013 mit dem Bau einer neuen Standseilbahn auf einer völlig neu erstellten Trasse begonnen werden. Die schnurgerade Linie überwindet auf 1740 Metern eine Höhendifferenz von 744 m bei einer maximalen Steigung 1100‰, was einem Winkel von 48° entspricht. Sie ist damit die steilste Standseilbahn und erlaubt dank ausgeklügelter Technik das durchgehend waagrechte Sitzen der max. 100 Passagiere während der 7.5 Minuten langen Fahrt.

 

Routenprofil

Mit Schiff, Bus, Seilbahn und zu Fuss unterwegs
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route